Qualitätsoffensive Lehrerbildung: JGU erhält 1,2 Millionen Euro zur Förderung der Lehramtsausbildung

Johannes Gutenberg-Universität Mainz entwickelt in breitem Verbund digitale Lehr-Lern-Angebote für die Lehrerbildung

28.05.2019

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist gemeinsam mit den Verbundpartnern, der Technischen Universität Darmstadt, der Universität Kassel und der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, mit dem Antrag "Technik- und Wirtschaft: Integrierte Didaktik (TWIND)" in der dritten Ausschreibungsrunde der von Bund und Ländern gemeinsam getragenen "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" positiv begutachtet und zur weiteren Förderung empfohlen worden. Damit stehen der JGU für vier Jahre 1,2 Millionen Euro für die Entwicklung und nachhaltige Etablierung von digitalen Lehr-Lern-Angeboten für die Lehrerbildung zur Verfügung. Der Verbund der vier Hochschulen erhält insgesamt 2,4 Millionen Euro.

"Die JGU ist in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung mit umfangreichen und ambitionierten Projekten nun bereits zum dritten Mal erfolgreich. Dies bestätigt die Vorreiterrolle der JGU bei der Entwicklung und Implementierung moderner, zukunftsfähiger Strukturen und Inhalte von Lehrerbildung", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. Vizepräsident Prof. Dr. Stephan Jolie betont: "Die Lehramtsausbildung an der JGU ist wissenschaftlich anspruchsvoll, praxisorientiert und fachdidaktisch auf dem neuesten Stand. Mit TWIND schlagen wir Brücken zu technisch orientierten Berufsschulfächern und treiben die Integration beruflicher und allgemeiner Bildung voran."

Nachhaltige Etablierung von digitalen Angeboten in der Lehrerbildung

Im TWIND-Projekt werden digitale Lehr-Lern-Angebote zur effektiven Förderung der Handlungskompetenzen von angehenden Lehrerinnen und Lehrern an berufsbildenden Schulen für die Aus- und Fortbildung entwickelt und nachhaltig etabliert. Dabei werden technische, wirtschaftliche und allgemeinbildende Fachdidaktiken miteinander verzahnt. Die JGU ist mit Wirtschaftspädagogik, Deutsch und Sozialkunde am Projekt beteiligt. "In der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt ist vieles in Bewegung und es entstehen neue komplexe Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund ist die Integration von Wirtschaft, Technik und Allgemeinbildung ein wichtiger Schritt für die Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern", betont Prof. Dr. Markus Höffer-Mehlmer vom Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) der JGU, der das Verbundprojekt leiten wird.

"Wir haben in den vergangenen Jahren in einer Reihe von Projekten die Voraussetzung für diesen innovativen Verbund geschaffen. Dabei greifen wir auf die Erfahrungen mit bereits erfolgreich erprobten computer- und videobasierten Aufgaben zurück, die mittels authentischer Lehrer-Schüler-Interaktionen die angehenden Lehrerinnen und Lehrer bereits im Studium auf die Bewältigung der komplexen Anforderungen im Beruf vorbereiten", so die Mainzer Wirtschaftspädagogen Dr. Christiane Kuhn, Prof. Dr. Olga Zlatkin-Troitschanskaia und Prof. Dr. Christian Dormann.

Qualitätsoffensive Lehrerbildung

Bis zum Jahr 2023 stellt der Bund für die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" bis zu 500 Millionen Euro bereit. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hatte 2018 beschlossen, die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" ab 2020 um eine neue Förderrunde in Höhe von 79 Millionen Euro mit den Schwerpunkten "Digitalisierung in der Lehrerbildung" und/oder "Lehrerbildung für die beruflichen Schulen" zu ergänzen. Über die Auswahl der Projekte entschied ein 18-köpfiges Gremium aus Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, der schulpraktischen Lehrerausbildung, der Studierenden sowie des Bundes und der Länder an. Bedingung der Förderung und damit der Zuwendung durch den Bund ist, dass die Sitzländer der betreffenden Hochschulen den § 7 der Bund-Länder-Vereinbarung vom 12. April 2013 zur gegenseitigen Anerkennung der Lehramtsabschlüsse und Studienleistungen vollständig umsetzen.