DFG fördert gemeinsames Forschungsprojekt zu Fußball und Identitäten an der Hochschule Rhein-Waal und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
21.11.2017
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein kooperatives Forschungsprojekt mit dem Titel "Der Identitätseffekt europäisierter Lebenswelten: Europäisch werden durch Fußball?" mit insgesamt rund 450.000 Euro. Das Projekt soll die gemeinsame Grundlagenforschung der Hochschulen zum Zusammenhang von sich wandelnden Organisationsformen des Fußballs und dessen gesellschaftspolitisch relevanten Wirkungen empirisch vorantreiben. Das an den Standorten Kleve und Mainz angesiedelte Projekt hat eine Laufzeit von 36 Monaten und soll im Frühjahr 2018 starten.
Prof. Dr. Alexander Brand (Professur für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Internationale Beziehungen, Hochschule Rhein-Waal) und Prof. Dr. Arne Niemann (Professur für Internationale Politik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)) als Projektverantwortliche freuen sich über diese Unterstützung. "Mit dem Forschungsbudget können wir uns personell deutlich besser aufstellen", so Professor Brand. Und Professor Niemann ergänzt: "Die identitätsstiftenden Effekte vom Leben eines Fußballfans in verschiedenen Ländern und Vereinen europaweit systematisch zu vergleichen, ist schließlich sehr aufwendig."
Den thematischen Kontext bildet das gewachsene Interesse von Politikwissenschaft und Soziologie an alltagsweltlichen, nur vermeintlich unpolitischen Handlungen und Dynamiken. Dabei gilt es herauszufinden, ob und inwieweit die verstärkte Europäisierung von Spielermärkten, Wettbewerben und sportrechtlicher Regulation des Fußballs auch zu einem unterschwelligen Bewusstseinswandel seitens der Fans und prinzipiell Fußballinteressierten geführt hat. Damit soll eine Lücke in der Forschung zu europäischer Identität geschlossen werden, die bislang weitgehend übersieht, dass mehr als drei Viertel der Fußballfans und immerhin noch 61 Prozent der Europäerinnen und Europäer allgemein der Ansicht sind, Fußball verbinde Europa.