Große Ehre für theoretischen Physiker der JGU und Mitglied des Exzellenzclusters PRISMA+
08.10.2024
Prof. Dr. Pierre Capel, Professor für theoretische Physik am Institut für Kernphysik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und Mitglied deren Exzellenzclusters PRISMA+, ist zum Fellow der American Physical Society (APS) gewählt worden. Damit wird seine Anwendung von Wenig-Körper-Methoden bei der Untersuchung von Kernreaktionen mit exotischen Kernen ausgezeichnet. Das Fellowship-Programm der APS ist eine Auszeichnung für Mitglieder, die durch herausragende Forschung und Publikationen einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Fachs geleistet haben. Jedes Jahr werden deutlich weniger als ein Prozent der Mitglieder der Gesellschaft zu Fellows gewählt.
Pierre Capel hat wichtige Beiträge zur Erforschung von Kernen in der Nähe der sogenannten nuklearen Tropflinie geleistet, die die Grenze der Nuklidkarte markiert, jenseits derer die Atomkerne ungebunden sind. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Forschung ist die Untersuchung von Halokernen. In diesen Kernen ist ein kompakter Kern aus Nukleonen von einem diffusen "Halo" aus Protonen oder Neutronen umgeben. Diese einzigartige Struktur gibt Aufschluss über Eigenschaften von Materie, die in anderen, konventionelleren Kernen nicht untersucht werden können. Capel hat mit seiner Arbeit wichtige Verbindungen zwischen den Ergebnissen von Reaktionsexperimenten und den Eigenschaften der Kernstruktur hergestellt. Dafür wurde er mit dem Fellowship ausgezeichnet. Diese Auszeichnung bestätigt nicht nur die exzellente Qualität seiner Forschung, sondern wird auch die Sichtbarkeit der JGU als international führendes Zentrum der Kern- und Hadronenphysik weiter stärken.