Mainzer Arbeitsgruppe ist Teil eines europäischen Network-of-Excellence und untersucht Einfluss von Sexualhormonen
11.05.2004
Ein Hauptanliegen der europäischen Gesundheitspolitik ist es, die schädliche Wirkung von chemischen Verunreinigungen in der Nahrung aufzudecken und ihren Einfluss auf die Entstehung von Krankheiten zu erforschen. Um die interdisziplinären Tätigkeiten innerhalb der Europäischen Union besser zu verknüpfen und in dem Bemühen Europas, auf diesem Forschungsgebiet eine Spitzenposition einzunehmen, hat die Europäische Kommission vor Kurzem die Einrichtung eines Network-of-Excellence (NoE) auf den Weg gebracht. Das sogenannte CASCADE Exzellenz-Netzwerk wird vom renommierten schwedischen Karolinska Institut aus koordiniert und integriert die Forschungsbemühungen von 18 verschiedenen europäischen Forschungseinrichtungen.
Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Christian Behl, Leiter des Instituts für Physiologische Chemie und Pathobiochemie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), nimmt an diesem Exzellenz-Netzwerk teil. Sie untersucht die möglichen schädlichen Wirkungen von Östrogen-ähnlichen Strukturen und Verunreinigungen auf die Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen des Menschen mit molekularen und biochemischen Methoden. Experimentell wird der Mainzer Teil des Netzwerks von Dr. Dieter Manthey aus der Pathobiochemie betreut.
Der Schwerpunkt der Forschungstätigkeiten des CASCADE Exzellenz-Netzwerks wird darauf liegen, den Einfluss von komplexen chemischen Verbindungen auf das Hormonsystem im Detail zu untersuchen. Die Mainzer Arbeitsgruppe wird sich dabei vor allen Dingen den Sexualhormonen widmen. Dieses internationale Forschungsnetzwerk wird von der Europäischen Kommission mit zunächst 14 Millionen Euro unterstützt. Neben der internationalen Spitzenforschung werden auch Schwerpunkte auf die Ausbildung von Forschungsnachwuchskräften in entsprechenden Ph.D.-Programmen Bestandteil dieser gemeinsamen Anstrengung sein.