Zentrum für audiovisuelle Produktion der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Verbundprojekt OERinForm beteiligt
13.11.2018
Open Educational Resources (OER) – frei zugängliche Bildungsmaterialien – bieten durch ihre offene Lizenzierung im Zeitalter der Digitalisierung großes Potenzial für Hochschulen. Das Verbundprojekt von sechs deutschen Hochschulen (OERinForm), darunter die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) mit ihrem Zentrum für audiovisuelle Produktion (ZAP), entwickelte über 18 Monate Projektlaufzeit eine vielschichtige Material- und Konzeptsammlung, die Medien- und E-Learningzentren in ihrer Rolle als Berater für OER auf mehreren Ebenen unterstützt. Die Zielgruppen der Kommunikations- und Informationspakete sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Medien- und E-Learningzentren wie auch Lehrpersonen. Im Fokus stehen die Sensibilisierung für OER, die Unterstützung bei der Anwendung und die Schulung für den alltäglichen Umgang.
An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Skripten für die audiovisuellen Informationsmaterialien, insbesondere zum Thema der Erstellung von OER, sowie in der konzeptionellen Entwicklung der Projekthomepage. In Mainz entsteht darüber hinaus derzeit ein spezielles Selbstlernmodul für die Lehrenden der JGU.
Das durch den Verbund entwickelte Unterstützungskonzept besteht aus verschiedenen Anwendungsszenarien, bei denen Medien- und E-Learningzentren mit Hochschullehrenden in Kontakt kommen und das Thema OER einbringen können. Zu den Szenarien gehören die Persönliche Beratung, Schulungen, Informationsmaterial, Online-Support, Informationsveranstaltungen und der Verleih von Medienequipment. Um den Umgang mit OER unter den Lehrpersonen zu stärken und die Vorteile auszuschöpfen, braucht es zielgruppenspezifische und kompetente Unterstützung. Für Dr. Udo Kullik, Projektkoordinator und Leiter des Netzwerk Medien an der Universität zu Köln, sind die Vorteile von OER klar: "Hochschule und Lehrende profitieren von der Rechtssicherheit, der Innovation in der Lehre, dem Zugang zu neuen Zielgruppen und Verbreitungskanälen und steigern die Reputation gegenüber zukünftigen Studierenden und Kooperationspartner." Dr. Ulrich Fahrner, Leiter des Medienlabors an der Universität Augsburg, gibt zu bedenken: "Zunehmend sind OpenAccess und OER fester Bestandteil von der Förderregelung für Drittmittelprojekten." Damit Lehrstühle und Hochschulen diesem Anspruch gerecht werden können, werden OER-Kompetenzzentren an den Hochschulen benötigt, die technisch, rechtlich, strategisch und inhaltlich arbeiten und beraten können. OERinForm gibt solchen potenziellen OER-Kompetenzzentren grundlegende Materialien an die Hand.
Über eine Webseite stehen im Sinne von OER kostenfrei nutzbar vielfältige Materialien zur Verfügung: Präsentations- und Marketingmaterial, Grafiken, Checklisten, Linklisten, Erklärvideos, Leitfäden und Handbücher. Für die Lernplattformen Moodle und ILIAS wurden technische Lösungen in Form von Plugins entwickelt, um die Erstellung und Verbreitung von OER zu vereinfachen. Um die Verstetigung und Nachhaltigkeit der Materialien zu sichern und das Thema OER weiter in die Hochschulen zu tragen, wurde das Projekt an die Arbeitsgemeinschaft der Medienzentren an Hochschulen e.V. übertragen.
Open Educational Resources (OER)
Open Educational Resources (OER) sind Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden. Das ermöglicht den kostenlosen Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen. OER können einzelne Materialien sowie komplette Kurse oder Bücher umfassen. Jedes Medium kann verwendet werden. Lehrpläne, Kursmaterialien, Lehrbücher, Streaming-Videos, Multimedia-Anwendungen, Podcasts – all diese Ressourcen sind OER, wenn sie unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden.
Das Verbundprojekt
Das Verbundprojekt, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem DLR als Projektträger und mit einer Laufzeit von 18 Monaten, besteht aus dem Zentrum Netzwerk Medien der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, dem Medienlabor der Universität Augsburg, dem Computer- und Medienservice der Humboldt-Universität Berlin, dem Zentrum für audiovisuelle Produktion (ZAP) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, dem Zentrum für Informations- und Medientechnologie/Multimediazentrum der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie dem Institut für Lern-Innovation der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Alle Verbundpartner sind Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Medienzentren an Hochschulen e.V.