Neues DFG-Projekt untersucht grundlegende Gehirneigenschaften und Denkprozesse, die Intelligenzunterschieden zwischen Menschen zugrunde liegen
22.02.2024
In vieler Hinsicht ist es noch immer ein Rätsel, weshalb manche Menschen intelligenter sind als andere. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) befasst sich Prof. Dr. Anna-Lena Schubert mit der Erforschung der Intelligenz und der Frage, welche elementaren Prozesse Intelligenzunterschieden zugrunde liegen. "Intelligenz ist ein fesselndes psychologisches Konzept, das wichtige Lebensergebnisse beeinflusst, wie Bildungserfolg und berufliche Leistung, die Gesundheit und die Lebenserwartung", sagt Anna-Lena Schubert. Auch wegen dieser hohen Vorhersagekraft ist es wichtig, die grundlegenden kognitiven und biologischen Mechanismen zu entschlüsseln, die Intelligenzunterschiede bewirken. Zu diesem Zweck startet die Abteilung für Analyse und Modellierung komplexer Daten am Psychologischen Institut der JGU eine Studie, für die noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht werden.
Intelligentere Menschen weisen in der Regel schnellere Reaktionszeiten auf
Bekannt ist bisher, dass neben der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses besonders auch die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung eine große Rolle bei der Erklärung von Intelligenz – auch als kognitive Leistungsfähigkeit bezeichnet – einnimmt. So weisen etwa intelligentere Personen in der Regel schnellere Reaktionszeiten auf. Welche neuronalen Ursachen für die kognitiven Prozesse und damit für Gedächtnisprozesse, Aufmerksamkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit entscheidend sind, ist noch Thema vieler Studien. Die Untersuchungen, die ihm Rahmen der Mainzer Netzwerkstudie erfolgen, beruhen auf einem theoretischen Modell, das Anna-Lena Schubert vorgeschlagen hat: Demnach bestimmen die strukturellen und funktionellen Hirneigenschaften, die sich mittels bildgebender Methoden messen lassen, wie schnell Personen Informationen verarbeiten können, was zu höheren Intelligenztestleistungen beiträgt.
Die Studie läuft ab Februar 2024 ein Jahr lang und wird insgesamt 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfassen. Sie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.