Pilotprojekt zu beschleunigter Verfahrensweise in ausländerrechtlichen Angelegenheiten von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der JGU
12.11.2019
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt kommen für kurz- oder langfristige Forschungstätigkeiten an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Sofern die Professorinnen und Professoren, Postdocs oder Promovierenden visapflichtig sind, benötigen sie für ihren rechtmäßigen Aufenthalt in Deutschland beziehungsweise in der EU einen sogenannten Aufenthaltstitel – egal ob sie mit einem Arbeitsvertrag, einem Stipendium oder auch selbstfinanziert nach Mainz kommen. Die Abteilung für Ausländerangelegenheiten der Landeshauptstadt Mainz und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) kooperieren derzeit in einem Pilotprojekt, in dem visapflichtige internationale Forscherinnen und Forscher in einem beschleunigten Verfahren einen Aufenthaltstitel erhalten können. Dies ist insbesondere wichtig, da internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oft darauf angewiesen sind, ihre Vorhaben nach der Einreise schnell umsetzen zu können – etwa mit Blick auf den Projekt- und Finanzierungszeitplan – oder auch flexibel aus Deutschland aus- und wieder einreisen zu können, beispielsweise um an internationalen Konferenzen teilzunehmen.
Um eine zügige Bearbeitung der entsprechenden Anträge gewährleisten zu können, ist seit Mai 2019 eine Sachbearbeiterin der Ausländerbehörde der Stadt Mainz speziell für die ausländerrechtlichen Angelegenheiten von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus nicht-europäischen und damit visapflichtigen Ländern zuständig. Das Welcome Center der Abteilung Internationales der JGU organisiert die Termine vor Ort in der Ausländerbehörde in direkter Absprache mit der Sachbearbeiterin und unterstützt die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Zusammenstellung der vorzulegenden Unterlagen.
"In den ersten fünf Monaten der Projektphase konnten wir bereits über 100 Termine für unsere internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Ausländerbehörde vereinbaren", erklärt Dr. Markus Häfner, Leiter der Abteilung Internationales der JGU. "Viele der Anliegen konnten bereits vollständig bearbeitet werden." Der Leiter des Bürgeramts der Stadt Mainz, Andreas Drubba, ergänzt: "Wir freuen uns sehr darüber, internationalen Forschenden in Mainz nun eine schnelle Lösung ihrer ausländerrechtlichen Angelegenheiten in Aussicht stellen zu können."
Mit dem beschleunigten Verfahren soll ein wichtiger Schritt in Sachen Bürokratieabbau realisiert werden, der dazu beiträgt, die Attraktivität von Mainz als internationalem Forschungsstandort weiter auszubauen. Da die Gruppe der visapflichtigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der allgemeinen Sachbearbeitung vorbeiläuft, kann zudem auch dieser Bereich entlastet und die Wartezeit für alle verkürzt werden. Die Kooperation ist zunächst auf ein Jahr angelegt und wird im Anschluss von den Kooperationspartnern gemeinsam evaluiert.