Neue Emmy Noether-Forschergruppe zur Alzheimerkrankheit

Mechanismen von Alzheimer und Strategien der Therapie im Fokus

20.01.2004

An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) wird sich eine Gruppe von Nachwuchswissenschaftlern mit den molekularen Mechanismen der Entstehung der Alzheimerkrankheit und mit neuen Strategien zur Therapie befassen. Prof. Dr. Christian Behl, Leiter der Pathobiochemie und Geschäftsführender Leiter des Instituts für Physiologische Chemie und Pathobiochemie der Universitätsmedizin Mainz, ist es gelungen, einen exzellenten jungen Nachwuchswissenschaftler für sein Institut zu gewinnen: Dr. Sascha Weggen wird nach Beendigung seines USA-Aufenthalts im Rahmen des renommierten Emmy Noether-Programms nach Deutschland zurückkehren und voraussichtlich im Juni 2004 seine Forschungen im Bereich Pathobiochemie fortsetzen. "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Dr. Sascha Weggen und seinem Team", erklärt Behl. "Unsere Forschungsarbeiten in der Pathobiochemie und sein Arbeitsgebiet passen thematisch sehr gut zusammen und komplementieren sich. Sascha Weggen und seine Noether-Gruppe sind eine sehr gute Verstärkung der neurowissenschaftlichen Forschung an unserer Universität."

Weggen ist derzeit an der University of California, San Diego, tätig und mit Forschungsthemen zur Therapie der Alzheimerkrankheit befasst. Er ist in den letzten Jahren international durch Publikationen in hochrangigen Fachzeitschriften aufgefallen. "Seine Arbeit über die biochemischen Grundlagen einer möglichen therapeutischen Wirkung von nicht-steroidalen anti-inflammatorischen Substanzen bei der Alzheimer Krankheit, die im Jahr 2001 in Nature publiziert wurde, haben neben anderen Berichten mittlerweile verschiedene klinische Studien initiiert", so Behl.

Die Einrichtung der Nachwuchs-Forschergruppe, die von Weggen selbständig geleitet wird, erfolgt im Rahmen des Emmy Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Bei dieser Forschungsförderung handelt es sich um ein Programm, das herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Anschluss an ihre Promotion die Möglichkeit gibt, während eines Forschungsaufenthalts im Ausland die Grundlagen für ein Projekt zu legen, das sie dann anschließend in Deutschland gemeinsam mit der von ihnen geleiteten Arbeitsgruppe bearbeiten. Damit können nach Einschätzung der DFG qualifizierte junge Nachwuchswissenschaftler zügig die Voraussetzungen für eine Hochschullehrer-Laufbahn erwerben. Die DFG lässt den Wissenschaftlern bei der Auswahl der Hochschule, an der sie ihre Nachwuchsgruppe einrichten, völlig freie Wahl, so dass innerhalb Deutschlands ein großer Wettbewerb um diese Emmy Noether-Nachwuchsgruppen herrscht.