Neubau für Rudolf Frey-Lernklinik und Interdisziplinäres Zentrum Klinische Studien eröffnet

Universitätsmedizin Mainz schafft Voraussetzungen für Ausbildungsexzellenz und stärkt eigene Forschungsinfrastruktur

30.06.2016

Mit einer feierlichen Eröffnung wurde das neue Gebäude 508 auf dem Areal der Universitätsmedizin Mainz offiziell in Betrieb genommen. Es beherbergt die Rudolf Frey-Lernklinik (RFLK) und das Interdisziplinäre Zentrum Klinische Studien (IZKS). Die Rudolf Frey-Lernklinik ist als neue zentrale Lehrplattform der Universitätsmedizin Mainz einer der Eckpfeiler zum Erreichen von Exzellenz in der Ausbildung von Studierenden der Human- und Zahnmedizin. Das IZKS ist als renommierte und langjährige Einrichtung der Universitätsmedizin Mainz für die Entwicklung und Durchführung klinischer Studien verantwortlich und trägt zur Verbesserung der klinischen Forschung in Deutschland bei. Das neue Gebäude wurde im Beisein des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministers, Prof. Dr. Konrad Wolf, des Präsidenten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Georg Krausch, und des Vorstands der Universitätsmedizin Mainz sowie der jeweiligen Einrichtungsleiter eröffnet.

Das neue Gebäude 508 wurde nach einer Bauzeit von zehn Monaten fertiggestellt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3,75 Millionen Euro. Der Neubau hat eine Grundfläche von rund 1.500 m² und verfügt über fünf Ebenen. In den beiden unteren Ebenen ist die RFLK auf cirka 650 m² Nutzfläche untergebracht. Auf den zwei sich unmittelbar darüber befindlichen Ebenen ist das IZKS mit knapp 600 m² Nutzfläche zu Hause. Auf der fünften Ebene befindet sich die Haustechnik.

Die RFLK ist auf die praxisnahe Lehre ausgerichtet. Sie verfügt über acht Behandlungsräume. Jeweils daneben gibt es mit einem Einwegspiel ausgestattete Beobachtungsräume, von denen aus sich das Geschehen in den Behandlungsräumen nachvollziehen lässt. Im Mittelpunkt steht das praxisnahe Lernen. Als medizinisches Trainingszentrum für ärztliche Fertigkeiten bietet die RFLK insgesamt acht verschiedene Übungsstationen, in denen medizinische Fertigkeiten unter anderem an OP-Simulatoren erworben werden können. Bevor die Studierenden reale Patienten behandeln, können sie in der Lehrklinik zudem an Simulationspuppen Routine für verschiedene Behandlungsabläufe gewinnen – von der Wiederbelebung bis hin zum Setzen einer Nadel. Des Weiteren gibt es in der Lernklinik Umkleideräume für die Schauspieler, die in die Rolle der Patienten schlüpfen und sich von den Studierenden untersuchen lassen, Büroräume und einen Aufenthaltsraum. Mit der RFLK etabliert der Fachbereich Universitätsmedizin eine neue zentrale Lehrplattform, die auf das Erreichen von Exzellenz in der Ausbildung von Studierenden der Human- und Zahnmedizin abzielt. Die RFLK soll ein hochwertiges, vielfältiges und differenziertes Lehrangebot vermitteln. Neben handwerklich-medizinischen Fähigkeiten sollen die Ärzte von morgen in der neuen Lernklinik auch erweiterte Handlungskompetenzen im Bereich der sogenannten Soft Skills, wie zum Beispiel Kommunikation, Teamwork, Management oder Entscheidungsverhalten, erlernen.

Das IZKS wurde 1999 als Koordinierungszentrum für Klinische Studien Mainz (KKS) gegründet, um die Struktur und Kompetenz für patientenorientierte, klinische Forschung an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zu stärken. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Zentrums und die Erteilung der Förderung "klinische Studienzentren" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis April 2015 ist daraus das IZKS entstanden. Als Experte für klinische Forschung unterstützt das IZKS mit seiner Leiterin, Prof. Dr. Annegret Kuhn, und den über 45 Beschäftigten verschiedener Fachdisziplinen heute deutschlandweit (Universitäts-)Kliniken, Studien-Netzwerke sowie Organisationen im Bereich der Lebenswissenschaften und Beteiligte der Life Sciences-Industrie bei der Durchführung von klinischen Studien. Zudem bietet das IZKS regelmäßig eine Reihe von praxisorientierten Fortbildungskursen an und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Qualifikation von Studienpersonal in der klinischen Forschung. Mit dem Umzug von der Isaac-Fulda-Allee in den Neubau 508 wird das IZKS erstmals auf dem Campus der Universitätsmedizin Mainz etabliert sein und noch besser mit den lokalen, regionalen und internationalen Kooperationspartnern zusammen arbeiten können. Auch ist das IZKS in Projekte im europäischen Ausland eingebunden, so dass die neuen Räumlichkeiten mit eigener technischer Infrastruktur für ein optimales Umfeld sorgen.

"Das macht den Kern universitären Lebens aus. In diesem neuen Gebäude findet sich der Grundstein für gute Lehre und gute Forschung wieder", sagt der neue rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf. Der Neubau unterstütze das Anliegen der Landesregierung, an der Universitätsmedizin Mainz "weiterhin exzellente Forschung" zu ermöglichen und die medizinische Ausbildung auf hohem Niveau fortzusetzen.

"Der Neubau auf dem Campus der Universitätsmedizin Mainz bietet Raum für praxisorientierte Lehre und klinische Forschung zugleich – und das in unmittelbarer Nähe zu den Kliniken und Forschungseinrichtungen der Universitätsmedizin", betont der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. "Sowohl die neue Rudolf Frey-Lernklinik mit ihren praxisnahen Übungsstationen, an denen Studierende der Human- und Zahnmedizin ihre Fähigkeiten trainieren und verfeinern können, als auch das Interdisziplinäre Zentrum Klinische Studien, das bundesweit klinische Studien entwickelt und durchführt, sind Paradebeispiele für den Ausbildungs- und Wissenschaftsstandort Mainz."

Die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon, begrüßt die Einrichtung der Rudolf Frey-Lernklinik auf dem Gelände der Universitätsmedizin Mainz ausdrücklich: "Ich freue mich sehr, dass wir mit unserer neuen Lernklinik die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für eine praxisnahe Lehre noch weiter verbessern können. Die Studierenden von heute sind die Ärzte von morgen – und gut und umfassend ausgebildete Mediziner sind für den Erfolg unserer Arbeit in der Universitätsmedizin unerlässlich." Darüber hinaus zeigt sich Simon überzeugt, dass vom Umzug des IZKS auf den Campus der Universitätsmedizin Mainz ein wichtiger Impuls für die hier tätigen Ärzte und Wissenschaftler ausgeht: "So ist eine noch engere Integration von klinischer Forschung und Krankenversorgung gewährleistet – davon profitieren insbesondere auch die Patienten, denn neueste Erkenntnisse der medizinischen Forschung kommen schnell bei ihnen an."

"Die Rudolf Frey-Lernklinik als unsere neue zentrale Lehrplattform ist so etwas wie das neue Herzstück in der Ausbildung des Medizinernachwuchses. Mit der Einrichtung der RFLK geht der Anspruch einher, die Kultur weiterzuentwickeln, um zukunftsorientiert kompetente Mediziner auszubilden, die sich einfühlsam um ihre Patienten und deren Behandlungssicherheit kümmern", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Ulrich Förstermann. "Das IZKS kann sich die erfolgreiche Entwicklung und Durchführung zahlreicher klinischer Studien auf seine Fahnen schreiben. Die durch den Umzug geschaffene Nähe zu den klinischen Einrichtungen wird sich nicht nur positiv auf die Zusammenarbeit im Bereich der klinischen Forschung zwischen IZKS und diesen Einrichtungen und ihren wissenschaftlich tätigen Mitarbeitern auswirken, sondern das neue Gebäude wird auch die nationale und internationale Vernetzung des IZKS unterstützen."