Neue Erkenntnisse zur Strahlenempfindlichkeit bösartiger Tumoren
19.10.2012
Mit Dr. Ulrike Sattler hat eine Mitarbeiterin am Institut für Physiologie und Pathophysiologie der Universitätsmedizin Mainz den mit 1.000 Euro dotierten Nachwuchspreis 2012 der Gesellschaft für Biologische Strahlenforschung e.V. (GBS) erhalten. Sattler hat sich intensiv mit dem Zusammenhang zwischen dem Stoffwechsel und der Strahlenresistenz bösartiger Tumoren befasst. Dabei konnte sie zeigen, dass die Anreicherung von Laktat im Krebsgewebe individueller Patienten selbst bei identischer Tumorgröße sehr unterschiedlich sein kann. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Strahlenempfindlichkeit dieser Tumoren, da ein enger Zusammenhang zwischen der vermehrten Bildung von Laktat und der Strahlenresistenz von Tumoren besteht. So ist ein weiteres wichtiges Forschungsresultat Sattlers, dass der prätherapeutische Laktatgehalt im Tumorgewebe als ein direkter Indikator für die Resistenz gegenüber einer klassischen Strahlentherapie genutzt werden kann. In neuerer Zeit befasst sich Dr. Ulrike Sattler gemeinsam mit ihren Doktoranden und Diplomanden mit Ansätzen zur Steigerung der Strahlenempfindlichkeit von Tumoren über eine gezielte, therapeutische Manipulation des Tumorstoffwechsels. Außerdem arbeitet sie mit ihren Mitarbeitern an der Entwicklung von dreidimensionalen Entzündungsmodellen für die strahleninduzierte Mukositis bzw. Dermatitis.
Die Gesellschaft für Biologische Strahlenforschung e.V. (GBS) stellt ein wichtiges und sehr aktives Forum der in der Strahlenforschung tätigen Wissenschaftler dar. Daher ist die Verleihung des Preises neben der Würdigung individueller Forschungsleistung auch eine Anerkennung für das hohe wissenschaftliche Niveau der Strahlenforschung in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Wolfgang Müller-Klieser am Institut für Physiologie und Pathophysiologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.