Margarete Waitz-Stiftung vergibt Promotionspreise 2008 und Forschungsstipendium

Förderung hervorragender medizinischer Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler

10.09.2008

Satzungsgemäß vergibt die Margarete Waitz-Stiftung ihren jährlichen Promotionspreis zur Förderung des medizinischen Nachwuchses an der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Klinikums der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). In diesem Jahr teilen sich Dr. Peter Schlindwein und Dr. Katja Weisbrod den mit 3.000 Euro dotierten Promotionspreis für ihre jeweils mit dem Prädikat magna cum laude benoteten Promotionsarbeiten. Außerdem vergibt die Margarete Waitz-Stiftung ein Forschungsstipendium für jeweils 12 Monate in Höhe von 36.000 Euro, das in diesem Jahr zur Förderung eines Forschungsprojekts im Umfeld von immunologischer und kardiovaskulärer Grundlagenforschung an Dr. Thomas Jansen geht.

In seiner ausgezeichneten Arbeit stellt Dr. Peter Schlindwein die Ergebnisse seiner morphometrischen Analyse unterschiedlicher Gefäße nach perkutaner transluminaler Angioplastie im Großtiermodell vor. Die Ergebnisse zeigen eindeutig eine heterogene Reaktion der einzelnen Gefäßabschnitte auf den gleichen Dehnungsreiz und belegen, dass Ergebnisse zur Gefäßregulierung nicht einfach von einem Gefäß auf ein anderes übertragbar sind. Damit hat Schlindwein eine hervorragende Studie zur differenzierten intraindividuellen Variabilität der vaskulären Pathophysiologie vorgelegt, die der Stiftungsrat mit dem Promotionspreis auszeichnen will. Der gebürtige Mainzer ist seit 2002 Assistenzarzt in der Abteilung für Neurologie des Klinikums der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Dr. Katja Weisbrod hat in einer originellen und ungewöhnlich umfangreichen Arbeit über 27.000 am Giftinformationszentrum Mainz dokumentierte durch Pflanzen verursachte Vergiftungsfälle im Zeitraum zwischen 1995 und 2004 untersucht. Durch eine explorative Datenanalyse wurde es möglich, eine qualifizierte Aussage zum tatsächlichen Gefährdungspotenzial einer Pflanze zu machen und ein Score-System zur Gefährdung durch Pflanzen zu inaugurieren. Das ist hilfreich, um eventuelle Übertherapien vermeiden zu können, insbesondere weil die tatsächlichen Vergiftungssymptome bei Aufnahme von Früchten, Blättern und Blüten in der Regel glücklicherweise geringer sind als in der Literatur beschrieben.

Dr. Thomas Jansen wird für ein Jahr an der Emory University in Atlanta in den USA im Labor für molekulare Kardiologie unter der Leitung von Prof. Dr. David Harrison tätig sein. Im Oktober 2007 konnte Harrisons Arbeitsgruppe einen neuen Zusammenhang zwischen oxidativem Stress, Inflammation, vaskulärer Dysfunktion und arterieller Hypertonie aufzeigen. In RAG-1 (-/-) Mäusen, denen T- und B-Lymphozyten fehlten, zeigte sich eine wesentlich abgeschwächte hypertensive Reaktion auf Angiotensin-II-Infusionen. Dieser Effekt wurde durch Gabe von Spender-T-Lymphozyten, nicht jedoch durch Gabe von Spender-B-Lymphozyten, wieder aufgehoben. Diverse Rezeptor/Liganden-Wechselwirkungen (CCR5/RANTES) sind in diesen Prozess involviert. Jansen wird während seines Aufenthalts in den USA im Umfeld von immunologischer und kardiovaskulärer Grundlagenforschung tätig sein und dieses Projekt weiter bearbeiten. Thomas Jansen arbeitet seit Mai 2007 als Arzt und wissenschaftlicher Angestellter in der II. Medizinischen Klinik des Klinikums der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Die Margarete Waitz-Stiftung wurde 2004 aus dem Nachlass der im Jahr 2002 verstorbenen Margarete Waitz aus Mainz-Gonsenheim als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Mainz gegründet. Ihre Aufgabe ist die Förderung gemeinnütziger Zwecke an der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Klinikums der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, insbesondere auch des medizinisch-wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Stiftung ist mit 1,4 Millionen Euro ausgestattet und kann jährlich 50.000 EUR für satzungsmäßige Zwecke zur Verfügung stellen. Preisträger müssen ihre Promotion an der II. Medizinischen Klinik abgeschlossen und einen wesentlichen Beitrag zur medizinisch-wissenschaftlichen Forschung beigetragen haben. Mögliche Stipendiaten für den Forschungspreis müssen zum Zeitpunkt der Vergabe Mitglied der II. Medizinischen Klinik sein.