Mainzer Volkswirtschaftsprofessorin Isabel Schnabel soll in Sachverständigenrat berufen werden

Universitätspräsident gratuliert zur Aufnahme in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

30.04.2014

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Isabel Schnabel soll nach einem Kabinettsbeschluss Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung werden. Auf die Ernennung der 42-jährigen Ökonomin, die an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) eine Professur für Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Financial Economics innehat, hat sich die Bundesregierung auf der letzten Kabinettssitzung verständigt. Die offizielle Berufung in den Sachverständigenrat erfolgt durch den Bundespräsidenten auf Vorschlag der Regierung und nach Anhörung des Sachverständigenrats.

Der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch, gratuliert Prof. Dr. Isabel Schnabel zur Nominierung für das Gremium der fünf Wirtschaftsweisen. Es sei eine Auszeichnung für ihre hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Finanzmarktforschung und insbesondere für ihre Beiträge zu Fragen der Stabilität des Finanzsystems und der Bankenregulierung. "Ich gratuliere Ihnen zur Aufnahme in dieses wichtige und einflussreiche Beratungsgremium und wünsche Ihnen für die neue Aufgabe viel Erfolg", so Krausch. Er wies außerdem darauf hin, dass die Ernennung auch eine Anerkennung für die kontinuierlich hohen Leistungen der Mainzer Wirtschaftswissenschaften darstellt. Sie ist nicht zuletzt eine Folge der konsequenten Schwerpunktsetzung im Bereich der evidenzbasierten Wirtschaftspolitik, die auch in der Begründung des neuen universitären Forschungsschwerpunkts "Interdisciplinary Public Policy" zum Ausdruck kommt. Die JGU kann auf eine lange Tradition im Bereich der wirtschaftspolitischen Beratung zurückblicken. So waren bereits Kurt Schmidt (1974-1984), Rolf Peffekoven (1991-2001) und Beatrice Weder di Mauro (2004-2012) Mitglieder des Sachverständigenrats.

Prof. Dr. Isabel Schnabel wird als Nachfolgerin von Prof. Claudia Buch in das 1963 eingerichtete Gremium der Wirtschaftsweisen aufrücken. Der Rat hat insbesondere die Aufgabe, die gesamtwirtschaftliche Lage und die absehbare Entwicklung zu analysieren, und gibt seine Einschätzung in einem Jahresgutachten bekannt.

Isabel Schnabel ist in Dortmund geboren und hat an den Universitäten Mannheim, Paris (Sorbonne) und Berkeley Volkswirtschaftslehre studiert. Im Jahr 2003 promovierte sie bei Prof. Martin Hellwig, Ph.D. an der Universität Mannheim. 2004 wechselte Schnabel an das Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn und war 2004/2005 als Gastwissenschaftlerin an der Harvard University. Seit 2007 lehrt Schnabel Volkswirtschaftslehre im Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Finanzkrisen, die Regulierung von Banken und Finanzmärkten sowie internationale Kapitalströme. Schnabel verfügt bereits über Erfahrungen als wirtschaftspolitische Beraterin. So ist sie unter anderem stellvertretende Vorsitzende des Fachbeirats der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und Mitglied des Verwaltungsrats der BaFin. Sie ist außerdem Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung und des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).