Naturwissenschaftlicher Unterricht mit Takehiko Saito vom Institut für Kernphysik der JGU
13.06.2012
Bei einem Besuch in seinem Heimatland hat sich Prof. Dr. Takehiko Saito vom Institut für Kernphysik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ein Bild von der aktuellen Situation im Nordosten des Landes gemacht, wo ein Tsunami am 11. März 2011 schwerste Schäden verursacht und über 15.000 Menschenleben gefordert hat. Mehr als 3.000 Menschen gelten noch als vermisst. "Mir haben viele Leute berichtet, dass sich die Situation der Kinder in den Dörfern und Städten, die durch den Tsunami zerstört worden sind, nicht verbessert hat", erzählt Saito über die Lage vor Ort. "Ich habe daher entschieden, selbst als Freiwilliger tätig zu werden und Schulkindern in diesen Städten naturwissenschaftlichen Unterricht zu erteilen und sie damit vielleicht etwas aufzumuntern."
Der Professor für Kernphysik besuchte vom 24. Mai bis 1. Juni insgesamt 14 Schulen in Onagawa und Ishinomaki, beide in der Präfektur Miyagi, sowie in Ofunato, Kamaishi, Otsuchi, Miyako und Kuji in der Präfektur Iwate, die unter dem Tsunami sehr stark gelitten haben. Onagawa beispielsweise wurde am 11. März 2011 zu etwa 80% zerstört. In der Stadt Morioka, Verwaltungssitz der Präfektur Iwate, besuchte Saito eine weitere Schule. Saito hielt insgesamt 16 Unterrichtseinheiten für über 1.000 Kinder im Alter von 6-18 Jahren ab. Über den Besuch und die Unterrichtsstunden des Professors aus Deutschland berichteten auch die örtlichen Zeitungen und ein Fernsehsender.
Takehiko Saito kam im Dezember 2008 an die JGU und arbeitet hier insbesondere über die Physik von Atomkernen, die ein Strange-Quark enthalten, sog. Hyperonen.