Auszeichnung für exzellente Arbeit im Bereich der Quanteninformationsverarbeitung
17.05.2013
Prof. Dr. Patrick Windpassinger ist mit dem European Quantum Information Young Investigator Award 2013 ausgezeichnet worden. Die Ehrung gilt seiner breiten experimentellen Arbeit im Bereich der Quanteninformationsverarbeitung, insbesondere seinen jüngsten Errungenschaften im Kontext der Simulation magnetischer Eigenschaften von Festkörpern mithilfe kalter Atome in optischen Gittern. Nach Auffassung des Preiskomitees stellen Windpassingers Arbeiten wegweisende Beiträge im Bereich der Quantensimulation mit ultrakalten Quantengasen dar. Der mit 4000 Euro dotierte Preis wird auf der Konferenz QIPC 2013 (Quantum Information Processing and Communication) überreicht, die vom 30. Juni bis zum 5. Juli 2013 in Florenz stattfindet. Zweiter Preisträger des diesjährigen QIPC Young Investigator Award ist Dr. Fernando Brandao, der an der Universidade Federal de Minas Gerais Belo Horizonte in Brasilien und am University College London in Großbritannien tätig ist.
Patrick Windpassinger wurde mit Wirkung zum 1. April 2013 als Professor für Experimentelle Quantenoptik und Quanteninformation an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) berufen. Im Umfeld der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe QUANTUM – Quanten-, Atom- und Neutronenphysik am Institut für Physik der JGU baut er eine neue Forschungsgruppe auf. Seine Arbeit wird sich auf die Verwendung von kalten und ultrakalten Quantengasen als Quantenspeicher, Quantensensoren und Quantensimulatoren konzentrieren.
Nach seinem Studium der Physik an der Technischen Universität München und der Norwegischen Technischen und Naturwissenschaftlichen Universität im Trondheim promovierte der 1978 geborene Patrick Windpassinger am Niels Bohr Institut in Kopenhagen. Im Anschluss war er festangestellter wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Laserphysik und Zentrum für optische Quantentechnologien der Universität Hamburg. Patrick Windpassinger forscht in unterschiedlichen Bereichen der Quanteninformationswissenschaft, etwa der Quantensimulation, hoch präzisen Quantenmessungen sowie integrierten photonischen Quantensystemen.
Seine jüngsten experimentellen Ergebnisse bezüglich der Simulation frustrierter magnetischer Systeme gelten als überaus wichtige Arbeiten mit einer breiten Relevanz über das Fachgebiet hinaus. Sie stehen im großen Kontext der Simulation von Festkörpermaterialien mithilfe von Quantensimulatoren. Damit könnte es möglich sein, zum Beispiel die Eigenschaften von Supraleitern besser zu verstehen. Dies könnte zur Entwicklung von Supraleitern bei Raumtemperatur führen, was die heutige Energieversorgung revolutionieren würde. Patrick Windpassinger gelang es gemeinsam mit seinem Team, hierzu einen wichtigen Beitrag zu leisten. Diese Arbeit wird er in Zukunft in an der Johannes Gutenberg-Universität mit fortsetzen.