Mainzer Neurophysiologin erhält renommierten Du Bois-Reymond-Preis

Auszeichnung der Deutschen Physiologischen Gesellschaft für hervorragendes und eigenständiges Werk der Nachwuchswissenschaftlerin

21.02.2008

Die Deutsche Physiologische Gesellschaft zeichnet jährlich mit dem Du Bois-Reymond-Preis eine Nachwuchswissenschaftlerin oder einen Nachwuchswissenschaftler für ein hervorragendes und eigenständiges wissenschaftliches Werk auf einem aktuellen Gebiet der Physiologie aus. Auf der 87. Jahrestagung der Deutschen Physiologischen Gesellschaft vom 2. bis 5. März 2008 in Köln wird Dr. Ileana Hanganu-Opatz, Mitarbeiterin von Prof. Dr. Heiko J. Luhmann am Institut für Physiologie und Pathophysiologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, diesen international renommierten Preis erhalten.

Der Namensgeber dieses Preises, Emil-Heinrich Du Bois-Reymond, wurde 1818 in Berlin geboren und nahm dort 1838 sein Medizinstudium auf. Von Beginn an kombinierte er seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse, insbesondere aus der Biologie und der Physik, mit physiologischen Methoden. Er beschrieb erstmals das Aktionspotenzial und gilt als Begründer der experimentellen Elektrophysiologie. Emil Du Bois-Reymond war nicht nur Direktor des ersten Berliner Physiologischen Instituts, sondern auch Vorsitzender der Physikalischen Gesellschaft und der Physiologischen Gesellschaft.

Dr. Ileana Hanganu-Opatz wurde vom Fachbereich Medizin bereits im Jahre 2003 mit dem Dagmar Eißner-Preis ausgezeichnet. Im Rahmen der Preisverleihung mit dem Du Bois-Reymond-Preis wird sie auf der Jahrestagung der Deutschen Physiologischen Gesellschaft in Köln einen Plenarvortrag über ihre Forschungsarbeiten halten. Ileana Hanganu-Opatz hat ihre Doktorarbeit im Labor von Prof. Luhmann angefertigt und 2002 an der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf zum Dr. rer. nat. promoviert. Seit 2002 ist sie als Assistentin am Institut für Physiologie und Pathophysiologie tätig und unterrichtet unter anderem Medizinstudierende im Praktikum/Seminar der Physiologie. Mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat sie 2006/2007 ein Jahr am INSERM-Institut Institut de Neurobiologie de la Méditerranée (INMED) in Marseille geforscht. Sie untersucht mit in vivo- und in vitro-elektrophysiologischen Methoden Fragestellungen zur Entwicklung, Plastizität und Pathophysiologie des zerebralen Kortex. Ihre Forschungsergebnisse wurden in herausragenden internationalen Zeitschriften wie Nature oder dem Journal of Neuroscience publiziert und stellen die Grundlage für das Verständnis von neurologischen Störungen dar. In Zukunft möchte Hanganu-Opatz die Entstehung, Reifung und Synchronisation von kortiko-subkortikalen Netzwerken untersuchen, die eine wichtige Rolle bei höheren kognitiven Prozessen spielen. Dadurch sollen wichtige Informationen für das Verständnis neuropsychiatrischer Erkrankungen wie Schizophrenie oder Autismus gewonnen werden.