Geophysik-Projekt erhält zusätzliche Rechenzeit auf Supercomputer
18.02.2015
Ein Forschungsprojekt der Arbeitsgruppe Geophysik am Institut für Geowissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist als eines von zwei John von Neumann Exzellenzprojekten 2014 ausgezeichnet worden und erhält damit zusätzliche Rechenzeit auf den Supercomputern des John von Neumann-Instituts für Computing (NIC). Das ausgezeichnete Mainzer Projekt "Numerische Modellierung von Deformationen in der Lithosphäre auf der Längenskala der Erdkruste in geologischen Zeiträumen" beschäftigt sich mit der Plattentektonik und der Simulation von geologischen Prozessen auf Großrechnern.
Die Bewegung der tektonischen Platten führt zur Bildung von Gebirgen, aktiven Vulkansystemen und Verwerfungszonen, auf denen große Erdbeben auftreten. Die Geowissenschaftler können die Situation im Untergrund zwar mithilfe von geologischen Daten und geophysikalischen Messverfahren abbilden, um die Physik dieser Prozesse jedoch vollständig verstehen zu können, sind sie darauf angewiesen, die Informationen aus der Geologie mit numerischen 3-D-Deformationsmodellen zu verknüpfen. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Boris Kaus konzentriert sich dabei auf die Bildung der europäischen Alpen, die Entstehung von Salzstrukturen in Sedimentbecken und darauf, wie sich Erosionsprozesse auf deren Entwicklung auswirken. Zur Computersimulation geologischer Prozesse wird mit verschiedenen Verfahren gearbeitet, die teilweise auf Großrechneranlagen laufen.
Das John von Neumann-Institut für Computing stellt Supercomputer-Rechenzeit für Forschungsprojekte aus Wissenschaft und Industrie auf den Gebieten der Modellierung und Computersimulation bereit. Als gemeinsame Einrichtung der drei Helmholtzzentren Forschungszentrum Jülich GmbH, Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY und GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH fördert es so die Simulationswissenschaften in Deutschland und Europa. Die Auszeichnung John von Neumann Exzellenzprojekt 2014 wurde außer an das Mainzer Forschungsprojekt im April 2014 auch dem Forschungsvorhaben "Die Starke Wechselwirkung unter extrem neutronenreichen Bedingungen" von Prof. Achim Schwenk, Ph.D. von der Technischen Universität Darmstadt verliehen.