Gutachtergruppe bewertet Forschungsqualität in Mainzer Chemie als sehr gut bis exzellent
18.12.2007
Der Wissenschaftsrat hat heute in Berlin ein auf einem neuartigen Verfahren basierendes Rating zur Leistungsfähigkeit der chemischen Forschung in Deutschland an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen vorgestellt. Die Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erzielt hierbei sehr gute bis exzellente Bewertungen der Forschungsqualität und erreicht bei der Nachwuchsförderung ebenfalls überdurchschnittliche Ergebnisse.
"Diese Top-Platzierung in dem bundesweiten Forschungsrating bestätigt eindrucksvoll die Exzellenz unserer Mainzer Chemikerinnen und Chemiker", freut sich Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz. Das herausragende Abschneiden verdiene auch deshalb besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung, da das vom Wissenschaftsrat neu entwickelte Bewertungsverfahren ausgesprochen aussagekräftig sei und hohe Qualitätsmaßstäbe nach internationalen Standards setze. "Die Ergebnisse der Pilotstudie Chemie geben so einen fundierten und differenzierten Einblick in die Leistungsfähigkeit der chemischen Forschung, die für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands von so zentraler Bedeutung ist", so Ahnen. Sie sei deshalb sehr froh, dass die Johannes Gutenberg-Universität Mainz dazu einen so bedeutsamen Beitrag leiste. Im Zuge der Pilotstudie Chemie wurden Forschungsleistungen von 77 Universitäten und außeruniversitären Forschungsinstituten im sogenannten "informed peer review"-Verfahren bewertet. Die Bewertungsergebnisse ergeben sich nicht allein aus quantitativen Daten, sondern spiegeln das komplexe Bewertungs- und Abstimmungsverfahren einer international besetzten Gutachtergruppe wider, die verschiedene qualitative und quantitative Indikatoren auf einer breiten Datenbasis sowie Rahmeninformationen zu jeder Einrichtung zugrunde gelegt hat.
Vor dem Hintergrund vielfältiger Rankings von Fächern nach den unterschiedlichsten Kriterien wollte der Wissenschaftsrat ein wissenschaftlich fundiertes Bewertungsverfahren, insbesondere der Forschungsleistung in Deutschland, etablieren. Deshalb hat der Wissenschaftsrat eine Steuerungsgruppe – besetzt mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern – beauftragt, ein neues, den wissenschaftlichen Anforderungen an ein Bewertungsverfahren genügendes Instrumentarium zu entwickeln. Die Pilotstudie zu einem Forschungsrating setzt dies exemplarisch in den Fächern Chemie und Soziologie um und geht zurück auf die Empfehlungen zu Rankings im Wissenschaftssystem, die der Wissenschaftsrat im November 2004 verabschiedet hat.
"Die Stärke des Verfahrens liegt in der Verknüpfung von quantitativer und qualitativer Analyse", so der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. Die Pilotstudie schaffe auf diese Weise mehr Transparenz, ergänze damit die existierenden Verfahren der Qualitätssicherung und Leistungsbewertung und könne so die Hochschulleitung bei strategischen Entscheidungen und der Profilbildung unterstützen.
Sehr gute Bewertung der Mainzer Chemie
Die Bewertungen erfolgten in den drei Dimensionen Forschung, Nachwuchsförderung und Wissenstransfer, denen getrennt zu bewertende Bewertungskriterien zugeordnet wurden. So erhielt die Mainzer Chemie beispielsweise bei den Kriterien Forschungsqualität, Impact / Effektivität und Nachwuchsförderung jeweils eine sehr gute Bewertung und liegt damit deutlich über dem Durchschnittswert; auch den Bereich Wissensvermittlung und -verbreitung bewerteten die Gutachter als überdurchschnittlich.
"Es freut mich auch ganz besonders, dass erneut die Nachwuchsförderung als ausgesprochen hervorragend bewertet wurde", erklärt der Präsident. Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz habe mit Unterstützung des Landes in den vergangenen Jahren sehr stark in den Aufbau ihrer Nachwuchsförderung investiert. Dies bestätigte nicht zuletzt das erfolgreiche Abschneiden der Graduiertenschule "Materials Science in Mainz" (MAINZ) in der zweiten Runde der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder.