Herausragender Erfolg für Mainzer Jura-Team / Internationale Ausrichtung erfolgreich
30.03.2009
Großer Erfolg für Mainzer Jura-Studierende: Das Team der Universität Mainz gewann bei einem englischsprachigen Wettbewerb in Hongkong den ersten Platz für eine der beiden schriftlichen Arbeiten, die das Team eingereicht hatte. In der Wertung für den zweiten Schriftsatz belegten die Mainzer Platz 2. Im mündlichen Wettbewerb erreichten sie die Runde der letzten Acht. Insgesamt waren die Mainzer damit das beste deutsche Team bei diesem internationalen Wettbewerb, an dem 64 Teams aus aller Welt teilnahmen.
Der "Willem C. Vis International Commercial Arbitration (East)-Moot" in Hongkong ist einer der wichtigsten und prestigeträchtigsten Hochschulwettbewerbe für angehende Juristen. Auf der Basis eines fiktiven Falls spielen die teilnehmenden Teams verschiedene Phasen eines internationalen Schiedsgerichtsverfahrens durch. Jedes Team verfasst einen Schriftsatz für die Klägerseite und einen für die Beklagtenseite. Anschließend bereiten sich die Studierenden auf die mündlichen Verhandlungen in Hongkong vor, die den Abschluss des Wettbewerbs bilden. Dort tritt jedes Team wechselnd als Kläger- und als Beklagtenvertreter auf. Die Jury bilden Anwälte und Professoren aus allen Teilen der Welt. "Gerichtssprache" ist Englisch.
Dieses Jahr gingen für die Johannes Gutenberg-Universität Mainz fünf Studierende an den Start: Emma Reynolds, Michaela Streibelt, Jan Frohloff, Nils Jennewein und Max Oehm. Betreut wurde das Team von Professor Dr. Peter Huber, Dr. Ivo Bach, Markus Altenkirch und weiteren Mitarbeitern des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht und Internationales Privatrecht der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie hatten sich mit einem Fall auseinanderzusetzen, in dem ein Autoimporteur des fiktiven Staates Mediterraneo eine Lieferung Neuwagen erhalten hatte, die nicht funktionierten.
Das Mainzer Team konkurrierte mit 63 anderen Teams aus siebzehn überwiegend englischsprachigen Ländern um die begehrten und raren Auszeichnungen in den einzelnen Kategorien und schloss den Wettbewerb als bestes deutsches Team ab. Herausragend war der erste Platz für den Beklagtenschriftsatz, den sich die Mainzer mit dem Team der Harvard Law School teilten. Der Mainzer Klägerschriftsatz gewann die Silbermedaille. In den mündlichen Verhandlungen qualifizierten sich die Mainzer als einziges deutsches Team für die Runde der letzten Acht.
"Dieser herausragende Erfolg ist zum einen das Ergebnis von sechs Monaten harter Arbeit und überragendem Teamgeist der Studierenden, zum anderen Lohn und weiterer Ansporn für die intensiven Internationalisierungsbestrebungen von Universität und Fachbereich", so der betreuende Hochschullehrer Prof. Peter Huber. Die Studierenden seien sorgfältig ausgewählt, gründlich vorbereitet und intensiv betreut worden und hätten überragendes Engagement gezeigt. Es trage Früchte, dass der Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sich in besonderer Weise um die Internationalisierung und die Förderung von Schlüsselqualifikationen wie Sprachkenntnissen oder Rhetorik bemühe. So lade man im Rahmen des "Mainz Mini Course"-Programms jedes Jahr mehrere Professoren amerikanischer oder englischer Spitzenuniversitäten nach Mainz ein, die englischsprachige Blockvorlesungen anbieten. Zudem unterstütze man die Teilnahme an Moot-Veranstaltungen. "Wir haben bereits in den letzten Jahren sehr erfolgreich an den beiden Moot-Wettbewerben in Wien und Hongkong teilgenommen. Und erst im Februar hat ein Mainzer Team beim 'Frankfurt Investment Arbitration Moot' als beste deutsche Mannschaft die Runde der letzten Acht erreicht. Finanziell sind wir dafür auf Spenden von Unternehmen, Anwälten und Stiftungen angewiesen."