Treffen in Lindau auf das kommende Jahr verschoben / Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Wirtschaftswissenschaften und Physik an Online Science Days 2020 beteiligt
18.06.2020
Eine Nachwuchswissenschaftlerin und zwei Nachwuchswissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) sind zu der Tagung der Nobelpreisträger in Lindau beziehungsweise zur Tagung der Wirtschaftswissenschaften eingeladen. Zwar werden die diesjährigen Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie aufs kommende Jahr verschoben, die Einladungen haben aber auch für 2021 Bestand. Zu der 70. Lindauer Nobelpreisträgertagung sind 2021 Saskia Plura und Lukas Mittnacht eingeladen, zur Tagung der Wirtschaftswissenschaften Manuel Denzer. Damit gehören sie auch zu den Teilnehmende der Online Science Days, die aufgrund der Verschiebung für 2020 ins Leben gerufen wurden und vom 28. Juni bis 1. Juli stattfinden. Die Online Science Days versammeln Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger und Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler verschiedener Karrierestufen. Anstatt am Bodensee zu tagen, wird der Austausch zwischen Generationen, Disziplinen und Kulturen nun via Internet rund um den Globus stattfinden.
Manuel Denzer, Lukas Mittnacht und Saskia Plura sind 2021 vor Ort in Lindau dabei
Manuel Denzer promoviert bei Prof. Dr. Thorsten Schank im Bereich Volkswirtschaftslehre mit zwei Schwerpunkten: Zum einen befasst er sich auf dem Gebiet der Arbeitsmarktökonomie mit Phänomenen der Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt, beispielsweise der Frage, welche Auswirkungen ein Breitbandanschluss zu Hause auf die individuelle Wahrscheinlichkeit, einen Job zu finden, hat. Zu diesem Schwerpunkt gehören auch Projekte zu den individuellen Auswirkungen des Breitbandausbaus auf das Pendlerverhalten und des Arbeitens in der sogenannte Gig Economy beziehungsweise als Crowdworker sowie zu den individuellen Effekten auf die Vergütung bei der Arbeit von zu Hause aus. Der andere Schwerpunkt beschäftigt sich mit methodischen Problemen in den Wirtschaftswissenschaften. "Ich freue mich, das kompetitive Auswahlverfahren erfolgreich bestritten zu haben und im kommenden Jahr mit ausgezeichneten Wissenschaftlern meines Faches zusammenzutreffen. Dabei wird die ökonomische Situation infolge der Corona-Pandemie sicher auch zur Sprache kommen", teilt Manuel Denzer zu seinen Erwartungen für die Teilnahme an der 7. Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften mit.
Lukas Mittnacht ist Doktorand in der Gruppe für Theoretische Hochenergiephysik (THEP) des Instituts für Physik. In der Arbeitsgruppe seines Doktorvaters Prof. Dr. Joachim Kopp beschäftigt er sich vor allem mit Phasenübergängen im frühen Universum. "Ich habe mich sehr über die Einladung nach Lindau gefreut und empfinde es als große Ehre, mit so vielen talentierten jungen Forscherinnen und Forschern gemeinsam von den Vorreitern so vieler verschiedener Forschungsbereiche lernen zu dürfen", sagt Lukas Mittnacht. "Auch wenn das Treffen in diesem Jahr nur virtuell stattfindet." Am Nachholtermin im nächsten Jahr will er auf jeden Fall teilnehmen.
Saskia Plura studiert im ersten Semester des Masterstudiengangs Physik und spezialisiert sich auf Teilchenphysik. Im Sommer wird sie ihre Masterarbeit am Institut für Kernphysik der JGU beginnen. In der dortigen Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Achim Denig hat sie bereits ihre Bachelorarbeit geschrieben. Saskia Pluras Faszination für Physik rührt schon aus der Grundschulzeit und hat sie seitdem nie mehr losgelassen. Als 17-jährige Abiturientin wurde sie mit einer Arbeit über Teilchendetektoren bereits Landessiegerin bei "Jugend forscht". "Das Team der Lindau Meetings hat sich ein sehr spannendes Online-Programm überlegt. Zusätzlich haben wir so auch die Möglichkeit, uns mit den Young Economists auszutauschen, die sonst nicht dabei wären", sagt Saskia Plura. "Und nächstes Jahr wird unser Meeting schließlich in Lindau nachgeholt. Dadurch, dass wir uns dann alle schon etwas kennengelernt haben, hoffe ich auf einen noch intensiveren Austausch. Ich freue mich schon sehr darauf!"
Interaktiver Austausch bei den Online Science Days 2020
Zunächst werden sich die ausgezeichneten Forscherinnen und Forscher bei den Online Science Days 2020 im virtuellen Raum treffen. Das Online-Programm beginnt am 28. Juni mit einer Eröffnungszeremonie, gefolgt von einer Debatte über die Zusammenarbeit in der Wissenschaft mit den Nobelpreisträgern Barry Barish, David Gross, Konstantin Novoselov und Venkatraman Ramakrishnan. Das mehrtägige Programm bietet Debatten, Vorträge, Gespräche und Sessions mit Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträgern der Disziplinen Physik, Chemie, Physiologie und Medizin, Preisträgerinnen und Preisträgern des Preises der Sveriges Riksbank für Wirtschaftswissenschaften zum Gedenken an Alfred Nobel sowie den Lindau Alumni früherer Tagungen und den zu den Tagungen im Jahr 2021 eingeladenen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern und Nachwuchsökonominnen und Nachwuchsökonomen.
Eine Woche vor den Online Science Days werden im Rahmen eines Online Sciathon vom 19. bis 21. Juni 2020 Lindau Alumni, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern und Nachwuchsökonominnen und Nachwuchsökonomen im Stil eines Hackathons gemeinsam an aktuellen Themen arbeiten. Die Ergebnisse und Themen des Sciathon werden auch während der Online Science Days 2020 diskutiert. Die Lindauer Nobelpreisträgertagungen wurden 1951 gegründet und haben sich mittlerweile zu einem internationalen wissenschaftlichen Forum entwickelt.