Test eines Fragebogens, der die Fähigkeit erfassen soll, sich von Stress zu erholen
14.02.2024
Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) und das Psychologische Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) starten eine neue Studie, um herauszufinden, wie man bei Kindern die Widerstandsfähigkeit gegen Stress gut ermitteln kann. Es gibt dazu bereits einen Resilienz-Fragebogen aus dem Jahr 2008, der aber zunächst für Erwachsene entwickelt worden war. Nun soll ermittelt werden, ob dieser Fragebogen auch für jüngere Kinder geeignet ist. "Bevor wir den Fragebogen einsetzen, wollen wir mit unserer Studie zunächst feststellen, ob Kinder den Sachverhalt verstehen, was sie darüber denken und welche Meinung sie haben", sagt Studienleiterin Annika Edelmann vom LIR.
Erfassung der individuellen Stressresistenz für Prävention und Therapie wichtig
Die Resilienzforschung beschäftigt sich damit, was Menschen gegen Stressbelastungen widerstandsfähig, also resilient, macht. Als Teil dieser Forschungen wird die individuelle Stressresilienz erfasst. Dies dient beispielsweise dazu, die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu überprüfen oder die Ressourcen von Kindern zu ermitteln. Um neben ausführlichen Erhebungen auch einen schnellen Überblick über die individuelle Stressresilienz zu bekommen, kann die "Brief Resilience Scale" als Maßstab dienen. Hier müssen sechs Aussagen beurteilt werden, zum Beispiel die Aussage "Ich neige dazu, mich nach schwierigen Zeiten wieder schnell zu erholen".
Der Einsatz des kurzen Fragebogens könnte auch für Kinder geeignet sein, allerdings finden in dieser Altersspanne noch wichtige Reifungsprozesse im Gehirn statt. Daher sollte zuerst überprüft werden, ob sie die Aussagen verstehen und auf sich übertragen können.
Befragung durch geschulte Mitarbeiterin der JGU anhand eines Leitfadens
Im Rahmen der Studie ist eine Befragung durch eine geschulte Mitarbeiterin der JGU vorgesehen. Für das Interview wurde eigens ein Leitfaden erstellt, der die Aussagen des Fragebogens sowie weitere Nachfragen zum Verständnis und den Antwortprozessen der Kinder enthält. Damit alle relevanten Aussagen der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglichst umfassend ausgewertet werden können, wird das Interview per Audio aufgezeichnet. Alle Daten werden vertraulich behandelt und sämtliche Vorschriften zum Datenschutz eingehalten. Die Ethik-Kommission des Psychologischen Instituts der JGU, der das Vorhaben zur Prüfung vorgelegt wurde, hat keine Bedenken erhoben.