Kinderherzzentrum am Universitätsklinikum Mainz weiter erfolgreich vorangebracht

Bundesweit eine der modernsten Herzkatheteranlagen für Kinder und Jugendliche geht in Betrieb / Investition in Höhe von rund zwei Millionen Euro

03.03.2005

Ein weiterer Schritt in Richtung Kinderherzzentrum am Universitätsklinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU): Mit der Einrichtung eines sich über zwei Ebenen erstreckenden Herzkatheterlabors speziell für Kinder und Jugendliche wurde im Januar 2005 bundesweit eine der modernsten Herzkatheteranlagen in Betrieb genommen. "Mit dieser Anlage wird das Kinderherzzentrum am Universitätsklinikum weiter erfolgreich vorangebracht", erklärt der Leiter der Kinderklinik und Kinderpoliklinik, Prof. Dr. Fred Zepp. "Der neue Herzkathetermessplatz ist multifunktional und ermöglicht künftig insbesondere durch neueste Kathetertechniken eine kurative Behandlung von angeborenen Herzfehlern ohne Herzoperation." Rund zwei Millionen Euro haben Bund und Land in das Herzkatheterlabor investiert.

Die Entscheidung zur Etablierung eines Kinderherzzentrums an der JGU hatte im Jahr 1999 der Aufsichtsratsvorsitzende des Universitätsklinikums, der rheinland-pfälzische Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, Prof. Dr. Jürgen Zöllner, getroffen: "Dieses neue Gerät trägt in erheblichem Maße dazu bei, die Behandlung der Kinder und Jugendlichen weiter zu verbessern. Zugleich erwarte ich mir von seiner Bereitstellung wichtige Impulse für die Ausbildung der Studierenden und die Forschung insgesamt." Dass damit für Patienten und Mitarbeiter die Wege innerhalb des Klinikums verkürzt würden, sei ein nicht unbedeutender Nebeneffekt, so Zöllner.

Den neuen Herzkathetermessplatz haben die Kinderkardiologie des Universitätsklinikums der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Toshiba Medical Inc. gemeinsam als sogenannten Hybrid-Arbeitsplatz entwickelt: Die Anlage reduziert unter anderem durch die Integration unterschiedlicher bildgebender Verfahren wie Echokardiographie und Röntgen die Strahlenbelastung der zu untersuchenden kleinen Patienten erheblich. Insbesondere kommen mit dieser neuen Anlage auch modernste interventionelle Kathetertechniken zur Anwendung, denn eine Vielzahl von Patienten mit angeborenen Herzfehlern können nun ohne Herzoperation kurativ behandelt werden. Daneben wurde die Anlage zusätzlich als elektrophysiologischer Arbeitsplatz ausgebaut, um nun auch komplexe Rhythmusstörungen bei Kindern per Herzkatheter behandeln zu können.

Jährlich kommen in Deutschland rund 5.000 Kinder mit einem behandlungsbedürftigen angeborenen Herzfehler zur Welt. Das Land Rheinland-Pfalz hält für diese Patienten in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ein spezialisiertes Kinder-Herzzentrum vor, in dem alle Formen angeborener Herzfehlbildungen behandelt werden. Derzeit werden pro Jahr etwa 4.000 Patienten ambulant und rund 300 Patienten per Herzkatheter und/oder Operation behandelt. Dies wird ermöglicht durch eine ausgesprochen enge und erfolgreiche Kooperation zwischen der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie und der Kinderklinik.