Johannes Gutenberg-Universität Mainz wirbt 230.000 Euro für die Deutschlandstipendium-Förderung begabter Studierender ein

Universität ermöglicht Kontakt zwischen Förderern und Stipendiaten / Inhaber des Lehrpreises des Landes Rheinland-Pfalz stiftet Preisgeld

08.08.2012

Ab Wintersemester 2012/2013 erhalten 102 besonders begabte und engagierte Studierende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ein Deutschlandstipendium, das zur Hälfte vom Bund und zur anderen Hälfte von privaten Förderern getragen wird. Insgesamt hat die JGU für die Deutschlandstipendien rund 230.000 Euro von 27 Unternehmen, privaten Förderern und Stiftungen eingeworben. Hiermit werden sowohl einjährige Stipendien als auch Stipendien über einen Zeitraum von bis zu vier Jahren finanziert. Die JGU hatte sich bereits 2011 bundesweit als eine der ersten Hochschulen am Stipendienprogramm der Bundesregierung beteiligt und im ersten Jahr bereits 100 Deutschlandstipendien vergeben. Bislang wurden somit 202 Mainzer Studierende durch dieses Programm zur Spitzenförderung unterstützt.

Zu den 102 Stipendien, die zum kommenden Wintersemester ausgezahlt werden können, zählen 20 Freunde der Universität Mainz-Deutschlandstipendien, 15 Evonik-Deutschlandstipendien und 10 Carl-Zeiss-Stiftungs-Stipendien. Zudem hat der Inhaber des Lehrpreises des Landes Rheinland-Pfalz 2010/2011, Prof. Dr. Stefan Scherer vom Institut für Kernphysik der JGU, das Preisgeld zur Finanzierung von fünf Stipendien gestiftet."Das Deutschlandstipendium stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, vor Ort den akademischen Nachwuchs finanziell zu unterstützen", so Scherer. "Mit der Stiftung des Preisgelds für den Lehrpreis Rheinland-Pfalz 2010/2011 möchte ich mich ausdrücklich bei den Studierenden für ihr Votum und die zum wiederholten Male ausgesprochene Anerkennung bedanken. Erfolgreiches Lernen und Lehren basieren auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt. Natürlich würde ich mich darüber freuen, wenn meine Initiative Nachahmer fände und auch zukünftige Lehrpreisträger dieses Instrumentarium nutzten, um in optimaler Weise junge Talente zu fördern."

Darüber hinaus haben die Bertelsmann AG, die Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co KG, Clariant, die Ernst & Young Stiftung e.V., der Freundeskreis des Botanischen Gartens, die Heraeus Kulzer GmbH Division Dentistry, der Herdt-Verlag für Bildungsmedien, die Lotto Rheinland-Pfalz-Stiftung, die medatixx GmbH & Co. KG, die NSM-Löwen Entertainment GmbH, die Sanofi-Aventis Deutschland GmbH sowie die Rohwedder & Partner Rechtsanwälte Stipendien finanziert. Folgende Privatpersonen stifteten jeweils ein oder mehrere Stipendien: Dr. Klaus Adam, Hans-Joachim Belitz, Prof. Dr. Rolf Krebs, Dr. Elke Göbel und Dr. Rainer Göbel und Klaus Wierzbicki. Darüber hinaus gibt es weitere Förderer, die ungenannt bleiben möchten.

"An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz trägt das private Engagement unserer Förderer und Stifter durch die Vergabe von Stipendien an besonders qualifizierte Studierende bereits entscheidend dazu bei, dass wir Forschung und Lehre auf höchstem Niveau betreiben können", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. "Wir sehen das Deutschlandstipendium als Chance für unsere Hochschule und für unsere Region, diese aktiv gelebte Stipendienkultur weiter auszubauen und zu festigen." Mit dem Deutschlandstipendium sollen besonders begabte und leistungsstarke Studierende unterstützt werden, die einkommensunabhängig monatlich 300 Euro über einen Zeitraum von mindestens 2 Semestern erhalten, wobei Förderer und Bund je 150 Euro übernehmen.

"Bei der Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten zählen in erster Linie belegbare Spitzenleistungen in Schule und/oder Studium. Daneben kann auch die Bereitschaft, soziale Verantwortung in der Familie, im Verein oder in einer sozialen Einrichtung zu übernehmen, hinzugezogen werden. Weiteres Auswahlkriterium kann der familiäre Hintergrund der Bewerberinnen und Bewerber sein", erklärt der Kanzler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Götz Scholz. So sollen junge Talente gefördert werden, die bereit sind, über ihre fachliche Qualifikation hinaus Verantwortung in Wirtschaft und Wissenschaft zu übernehmen. Gleichzeitig will das Stipendienprogramm jungen Menschen, die sich aus ökonomischen Gründen kein Studium leisten können, neue Perspektiven eröffnen. Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten liegt bei der Hochschule.

Mit der Beteiligung am Deutschlandstipendium zeigen die Förderer der JGU gesellschaftliches Engagement und betonen gleichsam ihre Verbundenheit mit der JGU. "Die Zukunft unseres Landes steckt insbesondere in den Köpfen gut ausgebildeter junger Menschen. Das Deutschlandstipendium ist dabei ein wichtiger Baustein, um die Talente von begabten jungen Menschen in einer entscheidenden Lebensphase optimal zu fördern und zu fordern", so Peter Radermacher, der Vorsitzende der Freunde der Universität Mainz e.V. "Wir haben uns daher dazu entschieden, unser Vorjahres-Engagement fortzusetzen und 20 Deutschland-Stipendien an der Mainzer Uni finanziell zu ermöglichen. Darin sehen wir eine sehr gezielte und individuelle Fördermöglichkeit, die letztlich unserer Gesellschaft zugute kommen wird."

Unternehmen möchten insbesondere die Chancen nutzen, frühzeitig den Kontakt zu den Führungskräften von morgen zu erhalten. So beteiligt sich die Evonik Industries AG, eines der weltweit führenden Unternehmen für Spezialchemie, an der Johannes Gutenberg-Universität erneut mit über 15 Deutschlandstipendien am Förderprogramm der Bundesregierung. "Wir möchten mit der Beteiligung am Deutschlandstipendium die Nachwuchskräfte von morgen unterstützen und nicht zuletzt auch einen gesellschaftlichen Beitrag leisten", so Christine Drath, Employer Branding bei Evonik Industries. "Eine Förderung des Stipendienprogramms ermöglicht uns, Kontakte und Kooperationen mit für uns interessanten Universitäten herzustellen, zu intensivieren und den Wissenstransfer voranzutreiben."

Grundlage des Deutschlandstipendiums ist das im Juli 2010 von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Stipendienprogramm-Gesetz (StipG). Mit dem Deutschlandstipendium sollen besonders begabte und leistungsstarke Studierende unterstützt werden, die einkommensunabhängig monatlich 300 Euro über einen Zeitraum von mindestens zwei Semestern erhalten. Ihre Zuwendung können die Förderer als Spende steuerlich geltend machen.