Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit drei Förderanträgen für Sonderforschungsbereiche in den Lebenswissenschaften erfolgreich

Bewilligung der Deutschen Forschungsgemeinschaft bestätigt Forschungsstärke der Lebenswissenschaften an der JGU

25.11.2022

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist in der aktuellen Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit drei Förderanträgen für Sonderforschungsbereiche (SFB) erfolgreich. Neu eingerichtet hat die DFG für vier Jahre den SFB 1551: Polymerkonzepte zum Verstehen zellulärer Funktionen und den SFB/Transregio 355: Heterogenität und funktionelle Spezialisierung regulatorischer T-Zellen in unterschiedlichen Mikromilieus. Der SFB 1361: Regulation von DNA-Reparatur und Genomstabilität geht in eine zweite Förderperiode. Insgesamt beträgt das Fördervolumen rund 33 Millionen Euro.

Dabei besonders hervorzuheben: Die bewilligten Sonderforschungsbereiche sind in den Lebenswissenschaften der JGU angesiedelt. "Die erfolgreichen Verbundforschungsprojekte bestätigten die Forschungsstärke im diesem Profilbereich unserer Universität", erklärt der Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr Stefan Müller-Stach. "Unsere Anerkennung gilt den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die mit ihren herausragenden Forschungsleistungen diese bemerkenswerten Erfolge ermöglichen."

"Ich freue mich über die erneut erfolgreiche Bewerbung der Forscherinnen und Forscher der Johannes Gutenberg Universität Mainz. Die Förderentscheidung der DFG belegt, dass sie Hervorragendes leisten in ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesen großartigen Erfolgen. Eine wichtige Grundlage für diese Erfolge wurde durch die langfristige Förderung des universitären Forschungsprofils der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durch die Forschungsinitiative des Landes gelegt. In 2022 unterstützen wir unsere Hochschulen allein über die Forschungsinitiative mit rund 20 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln", so Clemens Hoch, Wissenschaftsminister des Landes Rheinland-Pfalz.

SFB 1551: Polymerkonzepte zum Verstehen zellulärer Funktionen

Polymere sind Moleküle, die aus vielen, oft gleichen Bausteinen aufgebaut sind, wie zum Beispiel Kunststoffe. Aber auch die Erbsubstanz DNA, die RNA als Transporter der genetischen Information und die Proteine, die anhand der Erbinformation gebildet werden, haben eine polymere Bauweise. Wie sich diese polymere Bauweise und die polymeren Eigenschaften von DNA, RNA und Proteinen auf ihre Funktion in der Zelle auswirken, untersucht der neue Sonderforschungsbereich "Polymerkonzepte zum Verstehen zellulärer Funktionen" unter Federführung der JGU. Daran beteiligt sind außerdem das Institut für Molekulare Biologie (IMB), das Max-Planck-Institut für Polymerforschung, das Max-Planck-Institut für Biophysik und die Universität Stuttgart. Durch die Kombination von Lebenswissenschaften und Polymerforschung wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Zusammenwirken der Biopolymere auf molekularer Ebene besser verstehen. Die DFG unterstützt den neuen SFB 1551 in den ersten vier Jahren mit rund 9,5 Millionen Euro. Sprecher ist Prof. Dr. Edward Lemke, Synthetische Biophysik der JGU, Vizesprecherin ist Prof. Dr. Dorothee Dormann, Molekulare Zellbiologie der JGU.

SFB/Transregio 355: Heterogenität und funktionelle Spezialisierung regulatorischer T-Zellen in unterschiedlichen Mikromilieus

Unter Federführung der Universitätsmedizin Mainz startet der Sonderforschungsbereich/Transregio (SFB/TRR) 355 "Heterogenität und funktionelle Spezialisierung regulatorischer T-Zellen in unterschiedlichen Mikromilieus". Regulatorische T (Treg)-Zellen steuern maßgeblich die Immunantwort mit. Zudem sind sie in die funktionelle Architektur verschiedener Gewebe integriert. Trotz einiger Gemeinsamkeiten weisen Treg-Zellen abhängig von ihrer Funktion auch wesentliche Unterschiede auf. Der SFB erforscht diese Heterogenität der Treg-Zellen und ihren Einfluss auf immunologische und gewebespezifische Erkrankungen. Ziel ist es, Treg-Zellen für die Entwicklung maßgeschneiderter Immuntherapien einsetzen zu können. Der SFB/TRR 355 erhält für die vier Jahre der ersten Förderperiode rund 13 Millionen Euro. Sprecher des SFBs ist Prof. Dr. Ari Waisman, Leiter des Instituts für Molekulare Medizin der Universitätsmedizin Mainz. Ebenso beteiligt sind die Ludwigs-Maximilians-Universität München und die Technische Universität München.

SFB 1361: Regulation von DNA-Reparatur und Genomstabilität

Die DFG hat zudem eine zweite Förderperiode des SFB 1361 "Regulation von DNA-Reparatur und Genomstabilität" bewilligt, der sich unter Federführung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit der Frage befasst, wie Zellen die Sicherung und zuverlässige Weitergabe ihrer genetischen Information erreichen. Als Kooperationspartner sind daran die Technische Universität Darmstadt, die Goethe-Universität Frankfurt und die Ludwig-Maximilians-Universität München beteiligt. Zusammen erhalten sie für das Forschungsprojekt in den kommenden vier Jahren rund 10,6 Millionen Euro. Seit 2019 kooperieren im SFB 1361 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Strukturbiologie, der Biochemie, der Zellbiologie, der Toxikologie und der Bioinformatik, um die Mechanismen der DNA-Reparatur sowie ihre Auswirkungen auf das Schicksal von Zellen zu erforschen. In der nun bewilligten zweiten Förderperiode wird der SFB seine mechanistischen Analysen vertiefen und durch erweiterte Ansätze im Bereich der Systembiologie ergänzen, um die Entstehung von Erkrankungen wie Krebs und beschleunigtes Altern zu verstehen. Damit bildet der SFB eine wichtige Säule im neu entstehenden Schwerpunkt Alterungs-, Seneszenz- und Langlebigkeitsforschung in Mainz. Sprecherin ist Prof. Dr. Helle Ulrich vom Institut für Molekulare Biologie Mainz (IMB) und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Die Weiterfinanzierung des SFB 1361 ist auch eine Anerkennung für die länderübergreifende strategische Allianz der RHEIN-MAIN-UNIVERSITÄTEN (RMU), die die Goethe-Universität Frankfurt am Main, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Technische Universität Darmstadt als renommierte Forschungsuniversitäten bilden. Mit einer Rahmenvereinbarung im Dezember 2015 wurde diese bereits langjährig bestehende Partnerschaft zur strategischen Allianz ausgebaut, um die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Universitäten zu stärken, gemeinsam Studienangebote zu verbessern und Wissenstransfer und Vernetzung mit der Gesellschaft zu gestalten.