Besonders begabte Schülerinnen und Schüler können in Mathematik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften Veranstaltungen besuchen und Prüfungen ablegen
05.07.2004
Schülerinnen und Schülern mit besonderen Begabungen ermöglicht die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ein betreutes Frühstudium: Bereits zum Wintersemester 2004/05 kann eine begrenzte Zahl von "Frühstudierenden" erstmals in Rheinland-Pfalz in den Fächern Mathematik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften an universitären Lehrveranstaltungen teilnehmen und Prüfungen ablegen, die bei einem späteren Studium anerkannt werden. "Wir freuen uns, dass das Hochschulgesetz des Landes Rheinland-Pfalz jetzt diese Möglichkeit eröffnet", erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Jörg Michaelis, "denn gerne bieten wir hochbegabten Schülerinnen und Schülern früh die Chance, ihr Interesse an einem Studienfach in der akademischen Praxis zu überprüfen und das Studium nach dem Abitur zu verkürzen."
Das Programm des betreuten Frühstudiums in den Fächern Mathematik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften erstreckt sich über drei Semester. Teilnehmen können interessierte Schülerinnen und Schüler mit erheblich überdurchschnittlichen Noten, die nicht jünger als 16 Jahre sind.
Die Frühstudierenden nehmen an Lehrveranstaltungen des regulären Grundstudiums im Umfang von acht Wochenstunden teil. Der Stoff dieser Vorlesungen beziehungsweise Praktika wird dann in einem zweistündigen Tutorium wiederholt und vertieft. Zudem belegen alle Frühstudierenden einen zweistündigen Mathematik-Kurs, der ihnen ermöglicht, den fachbezogenen Vorlesungen zu folgen. Sowohl in den Lehrveranstaltungen wie auch im Mathematik-Kurs werden am Endes jedes Semesters Prüfungen abgelegt, die später als Leistungsnachweise im regulären Grundstudium des jeweiligen Faches angerechnet werden.
Zugang zum betreuten Frühstudium Interessierte Schülerinnen und Schüler mit erheblich überdurchschnittlichen Schulnoten bewerben sich über die Leitung ihrer Schule um Teilnahme am Frühstudium der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Bewerbung sollte das besondere Interesse am gewählten Fach artikulieren und eine Begründung des Wunsches, schon vor dem Abitur an universitären Lehrveranstaltungen teilzunehmen, enthalten. Der Bewerbung ist das letzte Zeugnis beizulegen. Die Schulleitung fügt der Bewerbung ein Gutachten hinzu, in dem sie die intellektuelle und persönliche Befähigung der Bewerberin oder des Bewerbers zum Frühstudium beurteilt und die Freistellung für die Teilnahme an den universitären Lehrveranstaltungen bestätigt.