Schwerpunkte exzellenter materialwissenschaftlicher und medizinischer Forschung verstärkt / Weiterhin erfreuliche Entwicklung der Drittmittel
12.04.2005
In der Bündelung der Forschungspotenziale durch Einrichtung und Stärkung von Forschungsschwerpunkten sieht die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) den wichtigsten Baustein der Profilbildung als Zentrum wissenschaftlicher Kompetenz. So wurde 2004 der bestehende Schwerpunkt exzellenter materialwissenschaftlicher Forschung um den Sonderforschungsbereich (SFB) "Von einzelnen Molekülen zu nanoskopisch strukturierten Materialien" und um das Kompetenzzentrum "Multifunktionelle Werkstoffe und Miniaturisierte Funktionseinheiten" mit der Einrichtung der DFG-Forschergruppe "Neue Materialien mit hoher Spinpolarisation" weiter ausgebaut. Verstärkt wurde auch der bestehende Schwerpunkt ausgezeichneter medizinischer Forschung mit der Einrichtung einer DFG-Forschergruppe "Suszeptibilitätsfaktoren der Tumorgenese". Darüber hinaus hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) auf dem Gebiet der Atmosphärenforschung einen neuen Sonderforschungsbereich "Die troposphärische Eisphase" eingerichtet.
"Diese wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Johannes Gutenberg-Universität spiegelt sich auch in der weiterhin erfreulichen Entwicklung der Drittmittel wider", erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Jörg Michaelis. "Ein Zeichen für das exzellente Forschungsniveau an der JGU ist aber auch die Verleihung des Leibniz-Preises 2005 gleich an zwei Wissenschaftler unserer Universität." Qualitätssiegel und Aushängeschild der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit der JGU im Jahr 2004 sind die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten zehn Sonderforschungsbereiche (SFB), vier Forschergruppen und neun Graduiertenkollegs sowie die von Land und Bund mitfinanzierten fünf Forschungszentren. Daneben hat der Senat 23 interdisziplinäre Arbeitskreise als kleinste Einheit eingerichtet.
Neben den beiden neuen materialwissenschaftlichen bzw. medizinischen Forschergruppen, deren Forschungsergebnisse die bisherigen Speichermaterialien im Computer revolutionieren bzw. die Krebstherapie verbessern sollen, hat die DFG 2004 einen neuen Sonderforschungsbereich zum Thema "Die troposphärische Eisphase" eingerichtet und für die nächsten vier Jahre Forschungsmittel in Höhe von rund fünf Millionen Euro bewilligt. In diesem Forschungsverbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus insgesamt sieben Instituten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der TU Darmstadt sowie aus drei Abteilungen des Max-Planck-Instituts für Chemie Mainz zusammen. Neu eingerichtet wurde auch die Forschergruppe SAMUM, an der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland mitwirken und die in Mainz begutachtet wurde. Ziel des Projekts sind die Untersuchung der Zusammensetzung und der räumlichen Verteilung des Mineralstaubs der Sahara in der Atmosphäre und damit die Untersuchung des Einflusses der Sahara-Sandstürme auf das globale Klima. Hierfür hat die DFG insgesamt 1,1 Millionen Euro bewilligt.
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses nimmt an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz einen besonderen Stellenwert ein. Insbesondere in ihren neun DFG-Graduiertenkollegs, von denen zwei im Jahr 2004 neu gestartet sind, sieht die Universität eine hervorragende Form der Profilierung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Diese Kollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden besondere forschungsorientierte Studien, in deren Rahmen ein intensiver Austausch erfolgt. Die Universität beabsichtigt darüber hinaus, ihre Doktorandenausbildung insgesamt zu strukturieren. Hochschulweit sollen bestehende Initiativen und Angebote zusammengefasst und neue Ausbildungs- und Betreuungsprogramme umgesetzt werden.
Erschwerte Rahmenbedingungen: Drittmitteleinwerbung bemerkenswert
Gradmesser für die anerkannt guten Forschungsleistungen der JGU ist über die genannten Projekte hinaus auch die weiterhin erfreuliche Entwicklung der verfügbaren Drittmittel. Die Arbeitsgruppen im Bereich des Campus konnten über 37,5 Millionen Euro ausgeben, während die klinischen Forscher über rund 22,5 Millionen Euro verfügen konnten. Insgesamt belaufen sich 2004 die Drittmittelausgaben auf 60,1 Millionen Euro, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. "Dies ist vor dem Hintergrund erschwerter Rahmenbedingungen bei der Drittmitteleinwerbung besonders bemerkenswert", so der Universitätspräsident. "Denn sowohl bei der EU als auch bei den deutschen Förderorganisationen stehen Fördermittel nur in unveränderter Höhe zur Verfügung, während die Kosten für Forschungsprojekte durch Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie die allgemeine und wissenschaftsspezifische Inflation angestiegen sind."
Nach wie vor ist die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit über 22,8 Millionen Euro Hauptdrittmittelgeber der Universität, gefolgt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 7,8 Millionen Euro und der Europäischen Union mit rund 2,7 Millionen Euro. Im Klinikum stellen die privaten Drittmittel im Rahmen klinischer Studien die primäre Drittmittelquelle in Höhe von knapp 10,5 Millionen Euro dar. Rund 480 wissenschaftliche und 250 nicht-wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden im vergangenen Jahr aus Drittmitteln finanziert.