Weltweit bedeutendste Tagung der Flüssigkristallforschung nach über 20 Jahren wieder in Deutschland
09.08.2012
Rund 800 Wissenschaftler aus aller Welt werden Mitte August 2012 in Mainz auf der 24. International Liquid Crystal Conference (ILCC), der bedeutendsten Tagung der Flüssigkristallforschung, zusammentreffen. Die Veranstaltung in der Rheingoldhalle wird von Prof. Dr. Harald Pleiner vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung und Prof. Dr. Rudolf Zentel von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) organisiert. Als Schirmherrin der Konferenz fungiert die Internationale Gesellschaft für Flüssigkristallforschung (ILCS). Die Konferenzteilnehmer können ca. 300 Vorträgen aus 20 Themengebieten rund um die Flüssigkristallforschung beiwohnen und sich gegenseitig mit über 550 Postern über ihre wissenschaftliche Arbeit informieren. 2010 wurde der Kongress in Krakau (Polen) ausgerichtet. In Deutschland war letztmalig Freiburg 1988 Gastgeber der Veranstaltung.
Flüssigkristalle wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben sie eine enorme technische Verbreitung erfahren und sind heute nahezu in jedem Display oder Flachbildschirm zu finden. Flüssigkristalle sind damit das erfolgreichste Beispiel für organische Funktionsmaterialien.
Die teilnehmenden Wissenschaftler stellen auf der Konferenz aktuelle Forschungen zu flüssigkristallinen Substanzen vor und diskutieren die Weiterentwicklung dieser Materialien. Das Themenspektrum reicht von Struktur und Ordnung flüssigkristalliner Phasen über das molekulare Design neuer Materialien bis zur Optimierung optoelektronischer Eigenschaften. Neben den klassischen Themenfeldern haben die Organisatoren vier fachübergreifende Grenzbereiche ausgewählt. Dazu gehört z.B. die Nutzung flüssigkristalliner Ordnungsprinzipien, um die elektrischen Eigenschaften von organischen Halbleitern zu verbessern, die für flexible Solarzellen verwendet werden können. Andererseits finden flüssigkristalline Ordnungsprozesse in lebenden Organismen und biologisch relevanten Systemen verstärkt Interesse für Anwendungen, die von der Materialwissenschaft bis hin zur Medizin reichen.