Institut für Sportwissenschaft schließt mit drei chinesischen Universitäten neue Kooperationen in Forschung und Lehre

Zusammenarbeit bei Forschungsprojekten im Spitzensport bis hin zu Kursangeboten für Studierende im Gesundheitsbereich

29.10.2013

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird in der Sportwissenschaft mit drei chinesischen Universitäten in Forschung und Lehre kooperieren. Die Vereinbarungen reichen von Forschungsprojekten im Spitzensport bis zu Kursangeboten für Studierende im Gesundheitsbereich. So ist im Hochleistungssport eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hochleistungszentrum für Höhentraining in Xining, Tibet, vorgesehen. Mit der Universität Wuhan, bekannt für zahlreiche Olympiamedaillen im Kampfsport, Turnen und Wassersport, sollen Lehr- und Lernmethoden untersucht werden. Die dritte Vereinbarung wurde mit der Universität für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) in Shanghai geschlossen, die den Mainzer Sportstudierenden eine ergänzende Ausbildung in TCM in Form von Blockunterricht in Deutschland und in Shanghai ermöglichen wird.

"Mit den Kooperationen, die auf Verträgen mit den einzelnen Universitäten basieren, öffnen wir uns ganz bewusst auch neuen Lehr- und Lernmethoden und der östlichen Philosophie", so Prof. Dr. Wolfgang Schöllhorn von der Abteilung Trainings- und Bewegungswissenschaft am Institut für Sportwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU).

Das erste Projekt mit dem chinesischen Hochleistungszentrum für Höhentraining geht der Frage nach, wie sich ein Training auf 2.500 bis 4.500 Meter Höhe auswirkt und wie das Höhentraining gezielt zur Leistungssteigerung genutzt werden kann. Dabei sollen Sportler, die in solchen Höhenlagen aufgewachsen sind, mit Sportlern aus dem Flachland verglichen und auf genetische Fragestellungen hin untersucht werden. Gemeinsam mit Sportmedizinern werden verschiedene Trainingsszenarien innerhalb dieses Höhenbereichs erforscht. Die Mainzer Trainings- und Bewegungswissenschaftler wollen dabei auch neue Verfahren wie differenzielles Lernen und neue Analyseverfahren testen.

Gemeinsam mit der Universität Wuhan wird sich der zweite Kooperationsbereich damit befassen, wie effektiver unterrichtet werden kann und inwiefern die Lehrmethode die Leistung beeinflusst. "Wuhan ist eine von Chinas Goldmedaillenschmieden, insbesondere im Ringen und Kampfsport, Turnen und Rudern", erklärt Schöllhorn. "Uns interessiert, inwiefern die klassischen Sportarten durch ein zusätzliches Training von Qigong oder durch den Einsatz von differenziellem Lernen profitieren."

Schließlich wird in der dritten Kooperation ein starker Schwerpunkt auf die Gesundheitsfürsorge durch die Traditionelle Chinesische Medizin gelegt. Studierende aus dem nichtmedizinischen Bereich können einen dreimonatigen TCM-Intensivkurs belegen. Für den theoretischen Unterricht kommen die chinesischen Lehrkräfte zunächst für etwa einen Monat nach Mainz, anschließend gehen die Kursteilnehmer für theoretische und praktische TCM-Kurse nach Shanghai.