Humboldt-Professorin der JGU in renommierte Vereinigung herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgenommen
20.06.2023
Prof. Dr. Hanna Kokko, theoretische Evolutionsbiologin und Humboldt-Professorin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), ist am vergangenen Samstag in Berlin feierlich als neues Mitglied in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) aufgenommen worden. Die BBAW, vormals Preußische Akademie der Wissenschaften, ist eine renommierte Vereinigung von rund 400 herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und nimmt unter anderem Aufgaben der Gesellschafts- und Politikberatung wahr. "Es ist eine große Freude und Ehre für mich, in die Akademie aufgenommen worden zu sein. Da die Mitgliedschaft lebenslang ist, freue ich mich sehr auf die sich dadurch bietenden vielfältigen Möglichkeiten zum Austausch und zur Weiterentwicklung wichtiger Ideen", sagt Kokko. "Die Akademie strebt danach, sowohl die Kommunikation zwischen Natur- und Geisteswissenschaften als auch die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken, zum Beispiel mit dem Programm Aufklärung 2.0, das sich dem Problem der Verbreitung von Falschinformationen widmet. Diese Themen liegen auch mir sehr am Herzen."
Hanna Kokko kam zum 1. Januar dieses Jahres mit einer Humboldt-Professur, dem höchstdotierten deutschen Forschungspreis, an die JGU. Sie wurde 1971 in Finnland geboren und war von 2014 bis 2022 Professorin für Evolutionäre Ökologie an der Universität Zürich. 1997 promovierte sie an der Universität Helsinki, die ihr eine Auszeichnung für ihre Dissertation verlieh. Weitere wissenschaftliche Stationen von ihr waren unter anderem die University of Cambridge, die University of Glasgow, die Universität Jyväskylä und die Australian National University. Kokko wurde 2007 als lebenslanges Mitglied in die finnische Wissenschaftsakademie aufgenommen. Seit 2014 ist sie Mitglied der Australian Academy of Science und seit 2020 Mitglied der American Academy of Arts and Science.
Kokko arbeitet am Übergang von theoretischer und empirischer Forschung und an Schnittstellen von Biologie, Bioinformatik und Medizin. Ziel ihrer Arbeit ist es, das Zusammenwirken von evolutionären und ökologischen Prozessen besser zu verstehen. Dafür wendet Kokko Modellrechnungen auf die Logik der Evolution an. Ihre bahnbrechenden Beiträge zu zentralen Fragen der Evolutionsbiologie, etwa zur Evolution von sexueller Fortpflanzung und zur Evolution kooperativen Verhaltens, haben ihr Feld maßgeblich und nachhaltig geprägt. Für die JGU ist die Berufung von Kokko ein bedeutsamer Schritt im Ausbau ihrer Lebenswissenschaften, besonders im Bereich der theoretischen Methodenentwicklung in der Biologie.