Bedeutendster Forschungspreis der JGU geht an Romanisten der Universität Zürich
14.03.2024
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zeichnet den Romanisten Prof. Dr. Dr. h.c. Johannes Kabatek von der Universität Zürich mit dem Gutenberg Research Award 2024 aus. Der Gutenberg Research Award ist der bedeutendste Forschungspreis der JGU. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich vom Gutenberg Forschungskolleg (GFK), der zentralen Einrichtung zur Förderung der Spitzenforschung an der JGU, vergeben. Johannes Kabatek ist Professor für Romanische Philologie mit besonderer Berücksichtigung der iberoromanischen Sprachwissenschaft und wird den Preis am 13. Mai, auf der diesjährigen Jahresfeier des GFK, entgegennehmen. Während seines damit verbundenen Aufenthalts in Mainz wird er sich intensiv mit seinen hiesigen Kolleginnen und Kollegen austauschen sowie einen Gastvortrag am Romanischen Seminar halten.
"Johannes Kabatek ist gegenwärtig einer der renommiertesten romanistischen Sprachwissenschaftler des deutschsprachigen Raums und gehört auch darüber hinaus zu den wichtigsten Vertretern seines Fachs. Mit dem Gutenberg Research Award 2024 würdigen wir seine außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen, von denen unter anderem zehn Monografien, 24 Buchherausgaben sowie mehr als 140 wissenschaftliche Aufsätze und 200 Vorträge zeugen", sagt Prof. Dr. Mita Banerjee, die Direktorin des GFK. "Auch im Bereich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses setzt Kabatek Maßstäbe: Etwa ein Drittel der Verfasserinnen und Verfasser der 25 unter seiner Mitwirkung entstandenen Promotions- und Habilitationsschriften hat heute Professuren unter anderem in Deutschland, Österreich, Spanien, Brasilien und der Schweiz inne."
Brückenschläge zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen
Johannes Kabatek wurde 1965 in Stuttgart geboren und studierte unter anderem Romanische Philologie und Politikwissenschaft an der Universität Tübingen. 1995 promovierte er mit der Arbeit "Die Sprecher als Linguisten. Interferenz und Sprachwandel im Galicischen der Gegenwart". "Diese Arbeit war bahnbrechend, ist inzwischen ein internationales Standardwerk und prägt die Sprach- und Kulturpolitik der Iberischen Halbinsel bis heute", sagt Juniorprof. Dr. David Paul Gerards vom Romanischen Seminar der JGU, der Johannes Kabatek für den Gutenberg Research Award vorgeschlagen hatte. "Auch seine Habilitationsschrift aus dem Jahr 2000 ist viel mehr als eine rein sprachwissenschaftliche: Sie ist ein Schlüsselwerk der europäischen Rechts-, Geistes- und Kulturgeschichte, dem der Brückenschlag zwischen den Disziplinen auf einzigartige und beeindruckende Weise gelingt", so Gerards weiter. Das Verbinden verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen sei eine Konstante im Wirken Kabateks: Unter anderem arbeite er auch an den Schnittstellen der Sprachwissenschaft zur Mathematik und zur Medizin.
Kabatek war von 2002 bis 2013 Professor für romanische Sprachwissenschaft an den Universitäten Freiburg und Tübingen und ist seit 2013 Professor an der Universität Zürich. Seit 2020 ist er dort zudem Direktor des Kompetenzzentrums "Language & Medicine". Bereits mehrfach wurde Kabatek ausgezeichnet, so etwa mit der Ehrendoktorwürde der Universität Suceava, Rumänien, der Werner Heisenberg-Medaille der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem spanischen Verdienstorden "Cruz de Oficial de la Orden del Mérito Civil".