Preisträger ist maßgeblich an der Entwicklung alternativer Lösungsmittel beteiligt
24.08.2009
Prof. Christopher K. Ober von der Cornell University hat in einer feierlichen Zeremonie den mit 20.000 Euro dotierten Gutenberg Research Award 2009 der Graduiertenschule "Materials Science in Mainz" (MAINZ) erhalten. In seinem Festvortrag an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) berichtete er über bahnbrechende Forschungsergebnisse zu umweltfreundlichen Materialien in der Mikroelektronik. Der Preisträger nimmt derzeit an einer internationalen Tagung zur Optoelektronik in Mainz teil. Beteiligungen an Tagungen und Lehrveranstaltungen sind Aufgaben, die mit der Annahme des Gutenberg Research Award verbunden sind. MAINZ verspricht sich dadurch, international renommierte Wissenschaftler zu einem dauerhaften Austausch mit der Universität anzuregen.
Christopher K. Ober forscht und lehrt seit 1986 an die Cornell University, eine der US-Elite-Universitäten, an der er noch heute tätig ist. Darüber hinaus ist er Präsident der Polymer Division der International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC), die internationale Tagungen zu aktuellen Forschungsthemen organisiert und verbindliche Empfehlungen zur Nomenklatur in der Chemie gibt. Seit 1993 hat der Materialforscher durch Forschungsaufenthalte Verbindungen zu Deutschland aufgebaut, zunächst als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung und später als Preisträger des Humboldt-Forschungspreises. An der Cornell University setzt sich Ober besonders für die Internationalisierung der Forschungsbeziehungen ein.
Ober beschäftigt sich mit der Synthese polymerer Materialien in der Nanotechnologie. Polymere bestehen aus einer Aneinanderreihung gleicher Bausteine und finden beispielsweise als Fotolack zur Herstellung von Leiterstrukturen auf Computerplatinen Anwendung. Die dazu notwendigen Lösungsmittel stellen den Umweltschutz bislang vor eine große Herausforderung. Ober ist maßgeblich an der Entwicklung alternative "grüner" Lösungsmittel für diesen Prozess beteiligt.
"Christopher Ober ist Mainz seit seinem ersten Forschungsaufenthalt im Jahr 1993 verbunden und kommt seitdem regelmäßig zum fachlichen Austausch. Enge Beziehungen bestehen darüber hinaus durch unseren Studierendenaustausch, in dessen Rahmen jährlich zwei Studierende für sechs Monate an die Cornell University gehen", erläutert Prof. Dr. Rudolf Zentel vom Institut für Organische Chemie der JGU. "Wir freuen uns, mit der Verleihung des Preises an Christopher Ober sowohl seine herausragenden Leistungen auf fachlichem Gebiet als auch seine langjährige Zusammenarbeit mit Mainz zu würdigen."
Die Graduiertenschule MAINZ wurde in der Exzellenzinitiative 2007 bewilligt. MAINZ besteht aus Arbeitsgruppen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Technischen Universität Kaiserslautern und des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung. Exzellente Doktoranden der Naturwissenschaften aus dem In- und Ausland erhalten durch die Graduiertenschule eine herausragende Ausbildung auf dem Gebiet der Materialwissenschaften. Der Gutenberg Research Award wird von der Graduiertenschule jährlich an einen international herausragenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Materialwissenschaften vergeben.