Mainzer Materialwissenschaften weltweit Spitze
16.05.2006
Ziel der Graduiertenschule "Materials Science in Mainz" (MAINZ) ist es, exzellenten Studierenden aus dem In- und Ausland eine herausragende Ausbildung für eine erfolgreiche Karriere in Wissenschaft, Forschung und Industrie zu ermöglichen sowie die Mainzer und rheinland-pfälzische Wissenschaft weltweit zu positionieren und sichtbar zu machen: "Das wissenschaftliche Ziel sehen wir in der Aufstellung von Theorien zur Entwicklung neuer funktionaler Materialien, und die Grundlage dafür ist das Verständnis, wie komplexe Materie funktioniert", erklärt die Sprecherin Prof. Dr. Claudia Felser vom Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). "Gleichzeitig können hier Spitzen-Nachwuchsforscher aus dem In- und Ausland mit einem breit gefassten, interdisziplinären Ansatz forschen und promovieren." In diesem Rahmen vergibt MAINZ erstmals den Gutenberg Lecture Award an einen international renommierten Gastprofessor, den Nobelpreisträger für Chemie 1987, Prof. Dr. Jean-Marie Lehn aus Straßburg.
Mit der Graduiertenschule "Materials Science in Mainz" (MAINZ) hat die Johannes Gutenberg-Universität Mainz eine erste Hürde in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder genommen und einen vollständigen Antrag auf die Einrichtung gestellt. Im Mittelpunkt dieses Exzellenzzentrums steht das Design neuer funktionaler Materialien, Materialien mit neuen Eigenschaften wie es beispielsweise auch Supraleiter sind. Von den kleinsten Bausteinen der Materie bis zu den angewandten Materialien, von der grundlegenden Theorie zur praktischen Entwicklung, von der modernen Atomphysik zur Chemie: hochqualifizierte Nachwuchsforscher aus dem In- und Ausland haben hier die Möglichkeit, mit einem breit gefassten, interdisziplinären Ansatz zu forschen und zu promovieren. Durch diese Ausrichtung und insbesondere auch durch die wissenschaftliche Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung erwartet Felser, dass sich auf dem Gebiet der Materialwissenschaften neue zukunftsweisende Forschungsansätze und -felder eröffnen.
Bereits im Landeswettbewerb erfolgreich
Materialwissenschaften forschen und promovieren seit Sommersemester 2006 in diesen Graduiertenzentren der Exzellenz, die Hälfte davon mit einem Stipendium für Unterhalt sowie eigenen Forschungs- und Reisemitteln. Ziel war es insbesondere, hochqualifizierte Nachwuchsforscher aus aller Welt nach Mainz zu holen: "Die Hälfte der Promovenden kommen aus dem Ausland, je ein Viertel aus Mainz beziehungsweise Deutschland", erklärt Prof. Dr. Hans Wolfgang Spiess vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung Mainz. "Von dieser internationalen Zusammensetzung und dem Austausch mit gleichgesinnten und hochmotivierten Kollegen profitieren die jungen Wissenschaftler in hohem Maße."
Die Messlatte für die Aufnahme in die Graduiertenzentren liegt hoch. Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung haben nur die Besten der Besten, das heißt exzellenter Studienabschluss in den entsprechenden Fachrichtungen, die Zugehörigkeit zu den fünf bis zehn Prozent der Besten eines Jahrgangs sowie nachgewiesenes besonderes Interesse an den Themenstellungen der Graduiertenkollegs sind notwendige Voraussetzung. Die herausragenden und hochmotivierten Studierenden erwartet dann ein hochkarätiges Ausbildungsprogramm. Jeder Promovend erhält einen eigenen Mentor aus Wissenschaft oder Industrie, der ihn in allen Fragen des akademischen Fortschritts berät oder unterstützt. Seminarprogramm, Exkursionen, Laborkurse, jährliche wissenschaftliche Workshops mit internationalen Referenten sowie die Gelegenheit zur Mitwirkung an summer schools, internationalen Konferenzen oder gemeinsamen Publikationen sind aufeinander abgestimmt. Schlüsselqualifikationen, wie zum Beispiel Rhetorik, Projektmanagement, Informations- und Wissensmanagement, erwerben sich die Studierenden im Allgemeinen Promotionskolleg, das die JGU im Wintersemester 2005/2006 im Rahmen ihrer strukturierten Doktorandenausbildung für alle Promovendinnen und Promovenden der Universität gründete.
"Ziel der Graduiertenzentren der Exzellenz ist es einerseits, absolute Spitzenforscher und die besten Studierenden aus aller Welt nach Mainz zu holen", erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Jörg Michaelis, "aber andererseits auch zu zeigen, dass wir hier in Mainz Forschung auf höchstem internationalem Niveau betreiben, kurz: die Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Spitzenforschungsbereich weltweit zu positionieren und sichtbar zu machen."