Wissenschaftsministerin Doris Ahnen dankt dem scheidenden Präsidenten Jörg Michaelis für sein Wirken
28.03.2007
Prof. Dr. Georg Krausch tritt zum 1. April 2007 die Nachfolge von Prof. Dr. Jörg Michaelis im Amt des Präsidenten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) an. Michaelis scheidet nach fünfjähriger Amtszeit altersbedingt aus dem Amt aus. Die rheinland-pfälzische Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Doris Ahnen, dankte in ihrer Ansprache im Rahmen der Feierstunde dem scheidenden Präsidenten für sein Wirken in den zurückliegenden fünf Jahren: "Sie haben den eigenen Gestaltungsspielraum genutzt, um den Wandel der deutschen Hochschullandschaft aktiv mit zu gestalten und sich dabei von einer klaren Zielvorstellung leiten lassen, nämlich der Entwicklung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu einer profilierten und strukturierten Großuniversität, die national und international konkurrenzfähig ist. Auf dem Weg dahin ist die JGU ein großes Stück vorangekommen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen der gesamten Landesregierung danken!"
Michaelis habe bleibende Spuren hinterlassen, indem er den universitätsinternen Modernisierungs- und Reformprozess erfolgreich vorangetrieben habe. Auch die spürbare Öffnung der Universität sei sein Verdienst. "Die Universität versteht sich heute als Teil der Stadt und als Teil der Region. Besonders wichtig war und ist Ihnen, die Bürgerinnen und Bürger für das zu sensibilisieren, was an der Universität geleistet wird, und damit dem Klischee vom Elfenbeinturm entgegenzutreten", so Ahnen.
Michaelis' Nachfolger Prof. Dr. Georg Krausch wünschte die Ministerin Erfolg und Fortune für seine neue verantwortungsvolle Aufgabe. "Ich bin zuversichtlich, dass Universität und Land, und das gilt nicht zuletzt für Präsident und Ministerin, die vertrauensvolle Zusammenarbeit auch in Zukunft fortsetzen werden", meinte Ahnen. Eine zentrale Aufgabe Krauschs sieht sie darin, die JGU "im Wettbewerb der deutschen wie der internationalen Universitäten hervorragend zu positionieren." Es müsse gelingen, für begabte Studierende ebenso attraktiv zu sein wie für hervorragend qualifizierte Hochschullehrerinnen und -lehrer. Die Landesregierung werde die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die anderen Hochschulen dabei nach Kräften unterstützen.
Tiefgreifender Strukturwandel
Prof. Dr. Jörg Michaelis hatte das Präsidentenamt zu Zeiten eines tiefgreifenden Strukturwandels der Hochschullandschaft übernommen: Veränderte gesellschaftliche Anforderungen an die Hochschulen, rückläufige Grundfinanzierung durch die öffentliche Hand und zunehmende nationale und internationale Konkurrenz der Hochschulen um die besten Studierenden und Forscher prägten die Amtszeit. So hat Michaelis den 1999 eingeleiteten Reformprozess konsequent fortgesetzt und damit wichtige Schritte hin zu einer weitgehenden institutionellen Autonomie eingeleitet. Während seiner Amtszeit erfolgten die Fachbereichsneugliederung einschließlich der Einrichtung von Fachbereichservicebüros, die Einführung des Globalhaushalts und der kaufmännischen Buchführung/Kosten-Leistungs-Rechnung, der Ausbau des Studierendenservices und die Einführung der Bachelor-/Masterstudiengänge sowie die Entwicklung eines Strategiekonzepts als Handlungsrahmen für die gesamtuniversitäre Entwicklung.
In Umsetzung dieses Strategiepapiers bündelte die Universität ihre Forschungspotenziale durch Einrichtung und Stärkung von fachübergreifenden Forschungsschwerpunkten. Gerade dieses wichtige Entwicklungsziel wurde entscheidend vorangetrieben – durch die Antragsprojekte im Rahmen der Exzellenzinitiative, aber auch durch das universitätsinterne Förderprogramm zur Schwerpunktbildung sowie die Gründung des Gutenberg Forschungskollegs (GFK) und der Gutenberg-Akademie. Die Weiterentwicklung der Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung zur universitären Kernaufgabe, insbesondere auch bei der Umsetzung des Bologna-Prozesses, die Öffnung der Hochschule und regionale Vernetzung wie auch die Institutionalisierung und Ausbau des Stiftungswesens hatten während der Präsidentschaft von Prof. Dr. Jörg Michaelis hohen Stellenwert. "Es machte Freude, eine so leistungsstarke Universität mit ihren hoch engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern leiten zu dürfen", erklärte Michaelis. "Mit Georg Krausch steht wieder ein exzellenter Wissenschaftler und ausgewiesener Hochschulmanager an der Spitze unserer Universität, damit ist eine hervorragende Basis für die Weiterentwicklung des Profils der JGU gelegt."
Wichtige Weichen gestellt
Krausch betonte, dass in den vergangenen Jahren bereits wichtige Weichen gestellt wurden. "Diesen Prozess müssen wir nun weiter mit Leben erfüllen", erklärte Prof. Dr. Georg Krausch. In der Verbesserung der Situation in der Lehre, der Herausbildung weiterer konkurrenzfähiger Forschungsschwerpunkte, der Umsetzung des Gleichstellungsauftrags und der engeren Vernetzung der Universität mit Wirtschaft und Gesellschaft sieht Krausch die zentralen Herausforderungen seiner Präsidentschaft. "Die JGU ist gut vorbereitet, sich der wachsenden Konkurrenz zwischen den deutschen Hochschulen zu stellen", so Krausch.
Mit eindeutiger Mehrheit hatte der Senat im 1. Wahlgang im November 2006 Prof. Dr. Georg Krausch zum künftigen Präsidenten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gewählt. Für die erfolgreiche Wahrnehmung des Amts des Universitätspräsidenten kann Krausch umfangreiche und vielseitige Erfahrungen aus dem Bereich der Universität und dem außeruniversitären Umfeld einbringen.
Prof. Dr. Georg Krausch, 1961 geboren, studierte Physik an der Universität Konstanz. Nach der Promotion und Habilitation war Krausch von 1996 bis 1998 Professor für Physikalische Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1998 übernahm er einen Lehrstuhl für Physikalische Chemie an der Universität Bayreuth. Über 160 wissenschaftliche Publikationen, umfangreiche Drittmitteleinwerbung, Forschungsaufenthalte an auswärtigen Forschungsinstituten etwa in den USA und Israel, Editorentätigkeit und Engagement in Fachverbänden wie auch Aktivitäten als regelmäßiger Gutachter unter anderem für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Bundesministerium für Bildung und Forschung oder die VolkswagenStiftung zeichnen Krausch als exzellenten Wissenschaftler aus. Seit 2003 ist er Vizepräsident der Universität Bayreuth für den Bereich Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs.