Gemeinsame Notaufnahme von Orthopädie und Unfallchirurgie ab Oktober 2008

Ziel ist die zeitnahe und einheitliche Versorgung aller unfallchirurgischen und orthopädischen Notfallpatienten

01.10.2008

Ab dem 1. Oktober 2008 wird am Universitätsklinikum Mainz eine gemeinsame Notaufnahme für unfallchirurgische und orthopädische Patienten etabliert: Ab diesem Zeitpunkt werden Patienten, die sich im Nacht- und Wochenenddienst mit orthopädischen Krankheitsbildern notfallmäßig im Universitätsklinikum vorstellen, ebenfalls in der chirurgischen Notaufnahme im Gebäude 505 erstversorgt, die rund um die Uhr besetzt ist. Diese Vereinigung von unfallchirurgischer und orthopädischer Notfallversorgung erfolgt vor dem Hintergrund der Zusammenführung der beiden Disziplinen in einem neuen Zentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie unter der Leitung von Prof. Pol M. Rommens, dem bisherigen Direktor der Klinik für Unfallchirurgie.

Die bis dahin gültige Regelung, nach der orthopädische Notfallpatienten sich in der Orthopädie (Gebäude 503) vorstellen und dort von dem diensthabenden Orthopäden gesehen werden, entfällt somit. Vielmehr werden orthopädische Patienten vom Pflege- bzw. Pfortendienst in der chirurgischen Notaufnahme primär aufgenommen – was die Zahl der Anlaufstellen für die Patienten verringert. Gegebenenfalls wird dann der diensthabende Orthopäde hinzugezogen und über das weitere Vorgehen – Entlassung in die ambulante Versorgung oder stationäre Aufnahme – entscheiden. "Mit dieser Regelung erhoffen wir uns eine zeitnahe und einheitliche Beratung und Versorgung aller Notfallpatienten in unserem Zentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie", betont der Leiter des Zentrums, Prof. Pol M. Rommens. "Die Zusammenführung der Kliniken für Unfallchirurgie und Orthopädie in diesem gemeinsamen Zentrum erfolgt dabei insbesondere auch mit dem Ziel, die Weiterbildung zum gemeinsamen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie zu optimieren, wie sie in der Weiterbildungsordnung von Rheinland-Pfalz seit Anfang 2006 vorgesehen ist."

"Darüber hinaus sollen durch die Zusammenlegung der Untersuchungs- und Behandlungswege effizientere Strukturen entstehen, in denen die Abläufe verbessert werden", betont der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Prof. Norbert Pfeiffer. "Diese strategische Entscheidung des Klinikvorstands markiert den Beginn des Prozesses der Zentrenbildung, die wir anstreben und mit der wir zukunftsfeste und moderne Strukturen für das einzige Universitätsklinikum in Rheinland-Pfalz etablieren wollen."

Der nun erfolgten Zusammenlegung der Notfallversorgung von orthopädischen und unfallchirurgischen Patienten werden kurz- und mittelfristig weitere Maßnahmen folgen: etwa die Vereinheitlichung von Verbrauchsmaterialien, Instrumenten und Implantaten, wodurch eine einfachere Lagerhaltung und ein günstigerer Einkauf möglich werden oder die Optimierung der Verweildauer durch Zusammenfassung von Patienten mit dem gleichen Krankheitsbild – wie zum Beispiel der Patienten mit Endoprothesen – auf einer Station.

Bei der Etablierung des Zentrums wird der Leiter, Prof. Rommens, von dem zukünftigen Professor für Orthopädie unterstützt: Diese Professur wird nach dem altersbedingten Ausscheiden des Leiters der Orthopädischen Klinik im April diesen Jahres gerade neu besetzt. Der künftige Inhaber der Professur wird das orthopädische Spektrum in vollem Umfang vertreten und verantworten – insgesamt sollen durch diese Struktur sowohl die Orthopädie als auch die Unfallchirurgie auf universitärem Niveau weiter betrieben werden.