Fortsetzung der MARZY-Studie

Machbarkeitsstudie zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

10.04.2008

Die MARZY-Studie ist eine von der Deutschen Krebshilfe geförderte unabhängige, wissenschaftliche Machbarkeitsstudie zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, die seit 2005 durchgeführt wird. Für die Studie wurden 7.500 Frauen bevölkerungsbezogen, das heißt per Zufallsstichprobe, von den Einwohnermeldeämtern Mainz und Mainz-Bingen ausgewählt. Davon wurden 5.000 Frauen von 2005 bis 2007 angeschrieben und zur Krebsvorsorge eingeladen. Diese Frauen werden in den nächsten Wochen erneut vom MARZY-Team angeschrieben. Zusätzlich werden zurzeit 2.500 Frauen der Vergleichsgruppe zu ihrer Teilnahme an der Krebsvorsorge befragt. Das Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) führt diese Studie gemeinsam mit den niedergelassenen Gynäkologinnen und Gynäkologen der Stadt Mainz und des Kreises Mainz-Bingen durch.

In Deutschland kann jede gesetzlich versicherte Frau ab dem 20. Lebensjahr einmal jährlich eine von der Krankenkasse finanzierte Krebsvorsorge durchführen lassen. Diese schließt die Abnahme eines Abstrichs vom Gebärmutterhals ein. Gegenwärtig nimmt allerdings höchstens die Hälfte aller Frauen dieses Angebot in Anspruch. Die Erkrankungs- und Sterberate an Gebärmutterhalskrebs liegen in Deutschland im europäischen Vergleich hoch.

Die Forschung der letzten Jahrzehnte konnte nachweisen, dass Gebärmutterhalskrebs als Folge einer lokal andauernden Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV) entsteht. Bisher ist unbekannt, in welcher Häufigkeit diese Infektion in der Bevölkerung in Deutschland zu finden ist.

"Mit Hilfe der MARZY-Studie testen wir, ob sich durch die gezielte Einladung von Frauen im Alter von 30 bis 65 Jahren die Teilnahme an der Krebsvorsorge beim Frauenarzt erhöht", erläutert Dr. Stefanie Klug, die am IMBEI die Studie leitet. "Neben dem etablierten Krebsvorsorgeabstrich werden neuere diagnostische Verfahren, die Dünnschichtzytologie und der HPV-Nachweis, angewendet. Mit dieser Studie kann erstmals eine Aussage über die Häufigkeit einer HPV-Infektion in der weiblichen Allgemeinbevölkerung der Studienregion getroffen werden. Die Aussagekraft der Studie hängt entscheidend davon ab, dass möglichst alle Frauen, die angeschrieben werden, entsprechend teilnehmen."

Die MARZY-Studie wird vom Berufsverband der Frauenärzte e.V. unterstützt.