Auszeichnung für Forschungsarbeit über soziale Angst
22.05.2015
Für seine Forschungsarbeiten zur sozialen Angst hat der Forschungsverbund Social Phobia Psychotherapy Research Network (SOPHO-NET) den renommierten Heigl-Preis 2015 erhalten. Prof. Dr. Manfred Beutel und PD Dr. Jörg Wiltink von der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) waren maßgeblich daran beteiligt, im Rahmen des Forschungsverbunds psychotherapeutische Verfahren zur Behandlung von sozialen Angststörungen zu untersuchen. Den mit 20.000 Euro höchstdotierten deutschen Preis für Psychotherapieforschung nahmen die Mitarbeiter des SOPHO-NET im Rahmen des diesjährigen Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) entgegen.
Die soziale Phobie zählt zu den unterdiagnostizierten und folglich auch unterbehandelten seelischen Erkrankungen. Mit dem Ziel, das Verständnis und die Behandlung der sozialen Phobie zu verbessern, haben sich im Jahr 2006 verschiedene Forschungseinrichtungen Deutschlands im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell geförderten Forschungsverbund SOPHO-NET zusammengeschlossen. Die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz war an SOPHO-NET als Behandlungszentrum und mit eigenen Teilprojekten beteiligt. Die Mainzer Wissenschaftler untersuchten den Transfer der im Verbund gewonnenen Erkenntnisse in die ambulante Regelversorgung durch niedergelassene Psychotherapeuten und die Wirkmechanismen der manualisierten psychodynamischen Psychotherapie der Sozialen Angststörung.
Die Hauptergebnisse der Forschungen sind, dass soziale Angststörungen mit manualisiert durchgeführten psychotherapeutischen Verfahren – verhaltenstherapeutisch und tiefenpsychologisch – gleichermaßen nachhaltig behandelt werden können. Die Ergebnisse wurden im American Journal of Psychiatry veröffentlicht.