Forschungsprojekt untersucht Einfluss der Einschulung auf die Gesundheit von Kindern

Chancengleichheit von gesundheitlich beeinträchtigten und gesunden Kindern zum Ziel

25.09.2014

Parallel zur Anmeldung für das Schuljahr 2015/16 an den jeweiligen Grundschulen beginnt das Forschungsprojekt ikidS 2015 ("ich komme in die Schule"), in dem rund 3.500 Eltern aus Mainz und Umgebung einen Fragebogen zur Erfassung der Gesundheit ihres Kindes erhalten. Diesen Fragebogen haben der schulärztliche Dienst der Kreisverwaltung Mainz-Bingen und Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) entwickelt. Er soll den Gesundheitszustand der zukünftigen Erstklässler dokumentieren und auf das Projekt aufmerksam machen. Ziel ist es, aus den Erkenntnissen Maßnahmen zu entwickeln, die dazu führen, dass gesundheitlich beeinträchtigte Kinder die gleichen Chancen wie gesunde Kinder haben. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Doris Ahnen, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, und Alexander Schweizer, Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz, und wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Im Kern will das Team um den am IMBEI beschäftigten Kinderarzt und Epidemiologen Prof. Dr. Michael Urschitz herausfinden, ob und wie sich die gesundheitliche Situation der Kinder mit der Einschulung verändert. Dazu werden sowohl gesundheitliche Stärken und Ressourcen als auch Schwächen und Risiken ermittelt. Das Forschungsteam möchte beispielsweise ein verändertes Schlafverhalten oder eine variierende Aufmerksamkeitsfähigkeit erfassen. Im Fokus stehen zudem die gesundheitlichen Reaktionen auf die verschiedenen Herausforderungen des Schulalltags. Die Wissenschaftler untersuchen darüber hinaus, ob sich Symptome bestehender chronischer Erkrankungen verbessern oder verschlechtern und ob latente, bisher unentdeckte Erkrankungen erstmalig auftreten.

Auf Grundlage neuer Erkenntnisse wollen Urschitz und sein Team Maßnahmen entwickeln, die dazu führen, dass gesundheitlich beeinträchtigte Kinder die gleichen Chancen wie gesunde Kinder haben. Das Forschungsinteresse konzentriert sich dabei auf die zukünftigen Schüler von etwa 80 Grund- und Förderschulen in der Stadt Mainz und im Landkreis Mainz-Bingen.

"Für die jetzt beginnende Hauptphase des Projekts ist von zentraler Bedeutung, dass möglichst viele Schulen und Familien daran teilnehmen. Denn je höher die Beteiligung ist, umso bessere Erkenntnisse bezogen auf die Gesundheit von Erstklässlern lassen sich daraus ableiten", so Urschitz. "Fundierte Forschungserkenntnisse sind die beste Basis, um Maßnahmen zu entwickeln, die einen positiven Effekt auf die Bildungschancen gesundheitlich beeinträchtigter Kinder aber auch auf gesunde Kinder haben."