Landessportbund und Universität Mainz betrachten Sonderbestimmungen zur Integration der Sportwissenschaften in Hochschule als tragfähige Lösung
02.02.2004
Der Sport ist gut integriert: Als tragfähige Lösung bewerten der rheinland-pfälzische Landessportbund und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) die Eingliederung der Sportwissenschaften in die Hochschule im Zuge der Neustrukturierung der Fachbereiche. In seiner Sitzung am vergangenen Freitag hat der Senat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz beschlossen, einen gemeinsamen Fachbereich "Sozialwissenschaften, Medien und Sport" einzurichten. "Sonderbestimmungen für den Sport haben sich dabei als tragfähiger Kompromiss erwiesen, der breiten Konsens im Senat gefunden hat und der den zuvor von Sportwissenschaftlern geäußerten Bedenken Rechnung trägt," erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Jörg Michaelis.
In dem neuen Fachbereich "Sozialwissenschaften, Medien und Sport" wird ein Ausschuss insbesondere zur Sportförderung, Belegung der Sportstätten und Bewirtschaftung der Sondermittel gebildet, in dem die Sportwissenschaftler mit mindestens fünf von acht Stimmen über eine klare Mehrheit sowie über den Vorsitz verfügen. "Mit dieser Konstruktion sehen wir die Förderung des allgemeinen Hochschulsports wie des Breitensports und des Leistungssports gewährleistet", erklärt der Präsident des rheinland-pfälzischen Sportbundes, Professor Rüdiger Sterzenbach. Zudem begrüßt die Universität mit Nachdruck den Aufbau und die Pflege außeruniversitärer Kooperationen und Netzwerke: "Mit der Integration des Sports in einen größeren Fachbereich geht auf keinen Fall die Beeinträchtigung bestehenden Engagements einher, im Gegenteil", so Prof. Dr. Jörg Michaelis, "die Universität versteht sich als kompetenter Partner im Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus. Schließlich ist die konsequente Öffnung der Hochschule ein zentraler Baustein in der strategischen Ausrichtung der Universität. Initiativen wie der USC oder die Trainerakademie sind ausgesprochen willkommen, und wir freuen uns, wenn die Sportwissenschaften diese Partnerschaften fortführen und weiter ausbauen."
Die Einrichtung eines Teilfachbereiches für die Sportwissenschaften unter dem Titel einer "Hochschule für Sport und Sportwissenschaften" hatte im Senat keine Mehrheit gefunden. Nach Auskunft von Gutachtern sind die Mainzer Gegebenheiten mit denen der Sporthochschule in Köln nicht vergleichbar. Zudem sind die Sportwissenschaften zu klein, um künftig als eigener Fachbereich agieren zu können. "Mit der Reduktion von derzeit 19 auf künftig elf Fachbereiche schaffen wir größere Verwaltungseinheiten und damit die Voraussetzung für eine effiziente Steuerung auf dezentraler Ebene", so der Präsident.