Evangelisch-Theologische Fakultät würdigt ihren bisher ältesten Promovenden

Klaus Harms promoviert im Alter von 79 Jahren im Fach Theologie

10.11.2008

Der langjährige Pfarrer, Seelsorger und Theologe Klaus Harms hat im Alter von 79 Jahren seine Dissertation vorgelegt und ist somit der älteste Promovend der evangelisch-theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Im Rahmen einer Feierstunde des Evangelischen Dekanats Mainz, der Propstei und der Seniorenuniversität wird heute das Engagement Harms' um die Theologie in Theorie und Praxis gewürdigt.

Klaus Harms, geboren 1928 in Freiburg im Breisgau, nahm bereits Ende der 1940er Jahre sein Theologiestudium auf, das ihn nach Berlin, Heidelberg und Wuppertal führte. Es schlossen sich ein Vikariat und Gemeindepfarramt in Berlin an. Von 1960 bis 1980 war er Pfarrer für Polizei und Zoll in Berlin, anschließend in Mainz und Wiesbaden. Harms wechselte 1980 ins Berufsschulpfarramt, aus dem er neun Jahre später in den Ruhestand ausschied. Wer rastet, der rostet, dachte sich Klaus Harms, Vater von vier Kindern, Großvater von vier Enkelkindern. So schrieb er sich 1992 für Philosophie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ein - und promovierte im Jahr 2003 mit der ersten Dissertation über Hannah Arendt und Hans Jonas am Mainzer Philosophischen Seminar.

Nur fünf Jahre später, am 24. Juni 2008, erlangte Harms außerdem seine Doktorwürde im Fach Evangelische Theologie - als ältester Promovend, dem die evangelisch-theologische Fakultät der Universität Mainz jemals einen Doktortitel verliehen hat. Mit seiner Dissertationsschrift "Vor Gott ohne Gott. Freiheit, Verantwortung und Widerstand im Kontext der Religionskritik bei Dietrich Bonhoeffer und Jean-Paul Sartre" liefert Klaus Harms einen Beitrag zur Ethik im Spannungsfeld zwischen Theologie und deren politischer Bedeutung. "Ich hatte schon lange das Ansinnen, der Ethik in der politischen Grenzsituationen des Widerstandes auf den Grund zu gehen. Existenziell gelebte Theologie und Philosophie in politischer Verantwortung schienen mir einer ethischen Würdigung wert zu sein, ohne kritischen Nachfragen aus dem Weg zu gehen - und so ergab sich das Thema meiner Doktorarbeit aus tiefstem persönlichen Interesse", erklärt Klaus Harms.