European Award for Plasma Spectrochemistry für Klaus Heumann

Besonders zuverlässiges Verfahren der Isotopenverdünnungstechnik entwickelt

24.01.2007

Prof. Dr. Klaus Heumann vom Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erhält den European Award for Plasma Spectrochemistry. Er wird neben einem Geldbetrag auch die Möglichkeit zu einer Gastvortragsreise nach Japan erhalten, wo die sponsernde Firma Agilent Technologies ihre Plasma-Massenspektrometer baut. Wesentliche Absicht des auf europäische Forscher bezogenen Preises ist es, Entwicklungen in der modernen Analysentechnik in Europa zu fördern.

Klaus Heumann hatte bis Herbst 2005 eine der beiden Professuren für Analytische Chemie im Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie der JGU inne. Seit seiner Pensionierung betreut er weiterhin Doktorandinnen und Doktoranden des Graduiertenkollegs "Spurenanalytik von Elementspezies: Methodenentwicklung und Anwendungen", deren Sprecher Heumann bis September 2005 war. Bis 2008 ist er außerdem gewähltes Mitglied des Fachkollegiums Chemie der Deutschen Forschungsgemeinschaft und arbeitet weiterhin als Mitherausgeber beim größten europäischen Analytikjournal, Analytical and Bioanalytical Chemistry.

Die Verwendung von Plasmen als Anregungsquelle für Atome hat in den vergangenen Jahren in der Analytik von Spuren- und Ultraspurenelementen eine immer größere Bedeutung eingenommen. So ist heute die induktiv gekoppelte Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) eine der leistungsstärksten analytischen Methoden in der Spurenanalytik und, bei Online-Kopplung mit selektiven Trennmethoden wie der Gaschromatografie oder der Hochleistungsflüssigkeitschromatografie, auch in der Elementspeziesanalytik, die die wichtige chemische Bindungsform eines Elements charakterisiert. Das prinzipiell große Problem aller Spurenanalysen ist jedoch die Richtigkeit von Bestimmungen in diesen extrem niedrigen Konzentrationsbereichen, die oftmals im oder unter dem "parts per billion"-Level liegen. Prof. Dr. Klaus Heumann hat in den vergangenen 15 Jahren zusammen mit seinen Mitarbeitern für solche ICP-MS-Analysen besonders zuverlässige Verfahren der Isotopenverdünnungstechnik entwickelt, die nun durch die Verleihung des European Award for Plasma Spectrochemistry gewürdigt werden. Bei der Isotopenverdünnungstechnik werden bezüglich Konzentration und Isotopenzusammensetzung genau charakterisierte Elemente beziehungsweise Elementspezies der zu bestimmenden Substanzen in isotopenangereicherter Form zur internen Kalibration verwendet.