Mit Mentoring Karrierewege für Frauen ebnen
22.03.2017
Für eine erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft kann ein Mentor wertvolle Impulse geben. Mentoren unterstützen beispielsweise bei der individuellen Karriereplanung, zeigen Perspektiven auf oder helfen beim Netzwerkausbau. Das Edith Heischkel-Mentoring-Programm (EHMP) der Universitätsmedizin Mainz geht in diesem Jahr in die zehnte Runde. Es zielt darauf ab, mehr hochqualifizierte Frauen im wissenschaftlichen und ärztlichen Bereich in Führungsrollen zu bringen. Im Jahr 2017 geht das Frauenförderprogramm bereits in die zehnte Runde. Insgesamt 16 Mentees werden ein Jahr lang von Mentorinnen und Mentoren in einer Eins-zu-Eins-Begleitung auf kommende Karriereschritte vorbereitet. Seit 2008 haben insgesamt 145 Nachwuchswissenschaftlerinnen das Förderprogramm absolviert.
"Kluge Karrierebücher gibt es zuhauf. Nach meinem Dafürhalten profitieren Nachwuchswissenschaftlerinnen, die die eigene Karriereplanung in die Hand nehmen wollen, aber weitaus mehr von Mentoring-Programmen wie dem EHMP. Mentoren stehen nicht nur beratend zur Seite und geben ihre eigenen Erfahrungen an die Mentees weiter. Vielmehr kennen sie etwa den facettenreichen Wissenschaftsbetrieb und haben zahlreiche komplexe Muster über Strukturen und Prozesse verinnerlicht. Dieses Wissen kann für die Mentees in übertragenem Sinne Gold wert sein", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Ulrich Förstermann. "Ich freue mich natürlich ganz besonders, dass das EHMP in diesem Jahr in die zehnte Runde geht und so viele Absolventinnen hervorgebracht hat."
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchsärztinnen der Universitätsmedizin Mainz, die das eigene Qualifikationsprofil schärfen und sich grundlegende Führungsqualitäten aneignen möchten, sind gut beraten, am EHMP teilzunehmen. Das Mentoring-Programm der Universitätsmedizin Mainz soll den Teilnehmerinnen vor Augen führen, was es heißt, sich ohne Wenn und Aber auf eine Wissenschaftskarriere einzulassen. Auch zielt das EHMP darauf ab, den hohen Stellenwert von Netzwerken für die eigene Karriere aufzuzeigen.
Das EHMP sieht vor, dass die Mentees im Eins-zu-Eins-Mentoring, von den Erfahrungen der weiblichen und männlichen Mentoren profitieren sollen. Die Mentoren stehen den Mentees beispielsweise bei Fragen zur Habilitation mit Rat und Tat zur Seite. Auch geben sie strategische Tipps zur Karriereplanung.
Charakteristisch für das EHMP ist ein Drei-Säulen-Modell: Erstens kommen die Mentees durch das Eins-zu-Eins-Mentoring in den Genuss einer individuellen Beratung und Begleitung. Zweitens bietet sich den Mentees Gelegenheit, an speziellen Workshops und Seminaren teilzunehmen. Drittens sind Treffen, die der Netzwerkbildung und dem interdisziplinären Austausch dienen, vorgesehen.
Zu den 16 Mentees des Jahrgangs 2017 zählen sechs Medizinerinnen, sieben Frauen mit naturwissenschaftlicher Ausbildung, eine Psychologin, eine Tiermedizinerin und eine Wirtschaftswissenschaftlerin. Ihnen stehen überwiegend weibliche Mentorinnen gegenüber, von denen die meisten Professorinnen an der Universitätsmedizin Mainz sind. Die bei externen Unternehmen beschäftigten Mentorinnen und Mentoren sind beispielsweise bei der Novo Nordisk Pharma GmbH tätig. Ein Mentor ist Inhaber einer Professur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
"Ein gutes Mentoring-Programm zeichnet sich durch eine gute Koordination und Planung aus. Damit ist es möglich, auf der Basis von entsprechendem Know-how und Erfahrungen die Mentees effektiv zu coachen", und genau das sei charakteristisch für das Edith Heischkel-Mentoring-Programm der Universitätsmedizin Mainz, so die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Livia Prüll.
Vor dem Hintergrund, dass das EHMP vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben wurde, soll es in diesem Jahr einer Bestandsaufnahme und Überprüfung unterzogen werden. "Anlässlich des bevorstehenden Jubiläums planen wir in 2017 eine umfassende Verbleibsanlayse, um die Karriereentwicklung der ehemaligen Programmteilnehmerinnen zu erfassen und somit die Nachhaltigkeit des Programms zu evaluieren", erklärt die Managerin des EHMP, Dr. Stefanie Hülsenbeck, vom Frauen- und Gleichstellungsbüro der Universitätsmedizin Mainz. "Wir sind bereits jetzt gespannt auf die Ergebnisse dieser Evaluation."