Doppelte Auszeichnung: Mathias Kläui wird Fellow des IEEE und neues Mitglied der European Academy of Sciences

Zwei besondere Ehrungen vom Institute of Electrical and Electronics Engineers und der European Academy of Sciences für vielfach ausgezeichneten Festkörperphysiker der JGU

16.12.2022

Sowohl das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) als auch die European Academy of Sciences (EURASC) würdigen den renommierten Festkörperphysiker Prof. Dr. Mathias Kläui mit besonderen Auszeichnungen für seine Forschung. Zum 1. Januar 2023 verleiht ihm das IEEE als Fellow den höchsten Grad der Mitgliedschaft für seinen wissenschaftlichen Beitrag zur nächsten Generation magnetischer Festkörperspeicher, Logik und Sensorik. Das IEEE honoriert damit außergewöhnliche individuelle berufliche Leistungen, die wesentlich zur Weiterentwicklung technischer Errungenschaften in Ingenieurwesen, Wissenschaft und Technologie beitragen und insofern einen signifikanten Nutzen für die Gesellschaft als Ganzes haben.

Prof. Dr. Mathias Kläui ist außerdem als Mitglied in die European Academy of Sciences berufen worden. In der Materialwissenschaftlichen Klasse wurde er für seine Beiträge zu magnetischen Materialien ausgezeichnet. Kläui hat in Mainz jahrelang als Direktor der Exzellenz-Graduiertenschule "Materials Science in Mainz" gewirkt und ist im Bereich der elektronischen und magnetischen Materialentwicklung aktiv.

"Über die Auszeichnungen freue ich mich natürlich sehr und sie sind auch ein Zeichen für die tolle Arbeit, die in unserem Team in Mainz gemacht wird. Die IEEE ist die größte Organisation, die sich dem Magnetismus widmet, und ich bin seit vielen Jahren dort beispielsweise im Technical Committee aktiv, da mir die Weiterentwicklung von Spintronik und Magnetismus sehr am Herzen liegt", sagt Kläui zu seinen Auszeichnungen.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Mathias Kläui befasst sich mit Magnetismus auf der Nanoskala, Spindynamik und neuen Materialien. Neben Grundlagenforschung werden auch angewandte Projekte mit Industriepartnern insbesondere im Bereich der Speicher und Sensorik durchgeführt.

Mathias Kläui hat Mathematik und Physik an der RWTH Aachen und der University of Cambridge in Großbritannien studiert. In Cambridge hat Kläui später in Physik auch promoviert, bevor er als Postdoc am IBM-Forschungszentrum in Rüschlikon in der Schweiz tätig wurde. Nach Stationen an der Universität Konstanz und in der Schweiz wurde er im Jahr 2011 an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen. Hier war Kläui seit 2012 Direktor der Exzellenz-Graduiertenschule "Materials Science in Mainz" (MAINZ). Seit 2016 ist er Standortsprecher des Sonderforschungsbereichs TRR173 Spin+X und seit 2019 Sprecher des Profilbereichs TopDyn – Dynamics and Topology. 2014 etablierte er als Gründungsdirektor das Gutenberg Nachwuchskolleg (GNK), das sich der Förderung herausragender Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler widmet.

Kläui wurde bereits mit zahlreichen angesehenen Anerkennungen geehrt. Im Jahr 2020 wählte ihn die American Physical Society zum Fellow und zeichnete ihn damit für seine experimentellen Arbeiten auf dem Gebiet des Nanomagnetismus und der Spintronik aus. Im Oktober 2019 verlieh ihm die IEEE Magnetics Society, der weltweit größte Fachverband für Magnetismus, die Auszeichnung als "Distinguished Lecturer 2020-2021". 2014 wurde er für herausragende Beiträge zum Nanomagnetismus und der Spindynamik zum Fellow des Institute of Physics ernannt. Im Jahr 2011 erhielt er den Nicholas Kurti-Preis, eine Auszeichnung für seine Forschung im Bereich Nanomagnetismus.

Das Institute of Electrical and Electronics Engineers hat sich als einer der führenden technischen Berufsverbände zum Ziel gesetzt, Technologien zum Nutzen der Allgemeinheit zu fördern. Mit mehr als 400.000 Mitgliedern in 160 Ländern ist die Organisation eine führende Instanz mit einem breiten Spektrum an Fachgebieten, von Luft- und Raumfahrtsystemen, Computern und Telekommunikationstechnik bis hin zu den Sparten Biomedizin, elektrische Energie und Unterhaltungselektronik.

Die European Academy of Sciences ist eine unabhängige internationale Vereinigung herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in ihren Bereichen Spitzenforschung betreiben und neueste Technologien entwickeln. Ziel ist, die europäische Forschung und die wissenschaftliche Zusammenarbeit in Europa zu stärken. Dank ihrer fachlichen Expertise beraten EURASC-Mitglieder unterschiedliche europäische Einrichtungen zu den Themen Forschung, technologische Anwendungen und gesellschaftliche Entwicklungen.