Bund fördert Konsortium zur Erforschung und Entwicklung von mRNA-basierten Therapeutika unter Beteiligung von Universitäten, Fraunhofer-Gesellschaft und BioNTech
12.06.2023
Im Rahmen eines neuen Förderprogramms des Bundeswirtschaftsministeriums zur Verbesserung von Produktionskapazitäten sowie Forschung und Entwicklung von Speziallipiden und anderen Hilfsstoffen für mRNA-Impfstoffe und andere mRNA-Arzneimittel wird ein Konsortium unter Führung der BioNTech ab 2023 für fünf Jahre gefördert. Dem Verbund gehören Forschungsgruppen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), der Universität Leipzig und zweier Fraunhofer-Institute (IMM Mainz und IZI-BB Potsdam) an; die Lipoid GmbH ist ein weiterer Industriepartner.
Im Zentrum der Förderung stehen Transportstoffe, ohne die RNA-Therapeutika nicht funktionieren. Diese Transporter entscheiden über die Haltbarkeit der RNA und sorgen nach der Verabreichung für den Transport im Körper und die gezielte Aufnahme in bestimmte Zellen. Sie sind entscheidend für die Dauer und den Ort der Wirkung von Arzneimitteln auf Basis von mRNA.
Die Förderung erfolgt im Rahmen eines "Konsortiums der Innovation aus Wissenschaft und Industrie" (KIWI). Parallel zur zukunftsträchtigen Forschung der akademischen Partner soll längerfristig die Resilienz von Lieferketten für zukünftige mRNA-Arzneimittel aufgebaut werden, indem die Wettbewerbsfähigkeit der geförderten Unternehmen gestärkt wird.
"Das KIWI-Konsortium ist für uns eine hervorragende Möglichkeit, langfristige Vorlaufforschung mit renommierten akademischen Partnern zu betreiben. Nach sorgfältiger Vorbereitung sind wir vergangene Woche mit einem erfolgreichen Kick-off-Meeting in die praktische Phase gestartet", sagt Dr. Steffen Panzner, Leiter des Verbunds bei der BioNTech Delivery Technologies GmbH.
"Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit im Konsortium", betont Prof. Dr. Till Opatz vom Department Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "Der in der Mainzer Chemie beheimatete Bachelor- und Masterstudiengang Biomedizinische Chemie wird für sehr gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen Teilprojekten am Standort sorgen, aber auch weltweit sind wir auf der Suche nach hellen Köpfen mit den nötigen handwerklichen Fähigkeiten in organischer Chemie", so Opatz weiter.