Das Rätsel des Bewusstseins: Tobias Müller bringt neues Forschungsprojekt nach Mainz

"Dilthey-Fellowship" der Initiative "Pro Geisteswissenschaften" unterstützt hoch qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs

29.08.2008

Mit einem neuen philosophischen Forschungsprojekt auf dem Gebiet der Gehirn-Geist-Debatte kommt Dr. Tobias Müller am 1. Oktober 2008 an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Der Nachwuchswissenschaftler wird hierbei von der Initiative "Pro Geisteswissenschaften" unterstützt, die ihn mit einem "Dilthey-Fellowship" ausstattet. Tobias Müller hat in Mainz und Frankfurt Philosophie, Physik und Theologie studiert und arbeitet zurzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Religionsphilosophie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit den Vorstellungen und Konzepten vom menschlichen Bewusstsein und in der Folge mit dem Selbstverständnis des Menschen. Er bezieht dabei die jüngsten Erkenntnisse der Neurowissenschaften ein, ohne jedoch den Schlussfolgerungen mancher Hirnforscher zu folgen, wonach der Mensch unfrei und determiniert ist. Das Forschungsprojekt "Das Rätsel des Bewusstseins. Auf der Suche nach einer integralen Theorie" wird am Philosophischen Seminar bei Professor Stephan Grätzel angesiedelt. Im Rahmen des Projekts wird Müller ein deutschlandweites Nachwuchsnetzwerk gründen, in dem Nachwuchswissenschaftler aus den Gebieten Neurobiologie, Psychologie, Medizin, Philosophie und Physik zusammenkommen, um den Forschungszweig weiter voranzubringen.

"Pro Geisteswissenschaften" ist eine Initiative der Fritz Thyssen Stiftung und der VolkswagenStiftung in Zusammenarbeit mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Die Initiative will die geisteswissenschaftliche Forschung insbesondere dort unterstützen, wo sie sich in den Grenzbereichen der Fächer bewegt, sich neue Felder erschließt und von daher einen längeren Atem benötigt. Mit der Komponente "Dilthey-Fellowship" werden exzellente junge Forscherinnen und Forscher unterstützt, die mit ihren längerfristig angelegten und durchaus risikoreichen Vorhaben neue Gebiete erschließen wollen. Die Förderung beträgt zunächst fünf Jahre und kann um weitere fünf Jahre verlängert werden. Jährlich werden bis zu zehn Fellowships vergeben.