Auf seiner diesjährigen Sommerreise informiert sich der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister an der JGU über deren Bewerbung in der Exzellenzstrategie
23.07.2024
Auf seiner diesjährigen Sommerreise hat der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch heute die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) besucht und sich über deren Clusterprojekt CoM2Life (Communicating Biomaterials: Convergence Center for Life-like Soft Materials and Biological Systems) informiert. Mit dem hochgradig innovativen Projekt aus der Biomaterialforschung, am dem die Technische Universität Darmstadt und das Max-Planck-Institut für Polymerforschung beteiligt sind, bewirbt sich die JGU in der aktuellen Phase der Exzellenzstrategie und konnte damit bereits einen Erfolg verbuchen: CoM2Life wurde als eine von 41 aus 143 deutschlandweit eingereichten Antragsskizzen positiv bewertet. Bis zum 22. August darf die JGU nun einen Vollantrag für CoM2Life auf Bewilligung als Exzellenzcluster stellen. Außerdem wird die JGU einen Folgeantrag mit der Bezeichnung PRISMA++ für ihren bereits seit 2012 bestehenden Exzellenzcluster "Precision Physics, Fundamental Interactions and Structure of Matter" stellen, der längst zu den weltweit führenden Forschungsverbünden in der Teilchen- und Hadronenphysik zählt. Die Entscheidung darüber, welche Exzellenzcluster dann ab 2026 gefördert werden, fällt am 22. Mai 2025.
"Ich freue mich sehr, dass die JGU und die an den beiden Initiativen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Möglichkeit haben, sich mit ihren innovativen Forschungsideen dem weiteren Wettbewerb zu stellen. Das ist ein klarer Beleg für die Qualität der Mainzer Wissenschaft und die verdiente erste Anerkennung für all diejenigen, die sich in den vergangenen Jahren mit ihren kreativen Ideen und ihrem Engagement für eine Weiterentwicklung der Spitzenforschung an der Universität eingesetzt haben. CoM2Life und PRISMA++ tragen bereits jetzt dazu bei, das Forschungsprofil der Universität weiter zu schärfen", so Wissenschaftsminister Clemens Hoch. Beide Initiativen stärkten zudem die Allianz der Rhein-Main-Universitäten, die eine gemeinsame Antragstellung als Universitätsverbund in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten vorbereitet, so der Minister.
"Auch im Hinblick auf die starke Konkurrenz freuen wir uns sehr, dass unsere Antragsskizze CoM2Life erfolgreich war und wir nun einen Vollantrag für einen weiteren Exzellenzcluster stellen dürfen", sagt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. "Dieser Erfolg ist auch ein Ergebnis unserer Profilbildung in der Forschung, die wir im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz konsequent verfolgen, und ein klarer Beleg für die Forschungsstärke der JGU. Das positive Gutachten für CoM2Life verdeutlicht außerdem die Forschungsstärke des Standorts Rhein-Main und der strategischen Allianz der Rhein-Main-Universitäten, denn an CoM2Life ist ja auch die Technische Universität Darmstadt beteiligt."
Das Exzellenzprojekt Communicating Biomaterials: Convergence Center for Life-like Soft Materials and Biological Systems (CoM2Life)
CoM2Life zielt darauf ab, eine revolutionäre Generation weicher Biomaterialien zu entwickeln, die auf Prinzipien lebender Systeme basieren und in der Lage sind, mit lebenden Systemen, das heißt Zellen und Geweben, in permanente und wechselseitige Kommunikation zu treten. Hierzu folgen die Wissenschaftler*innen einem Ansatz, der das chemiezentrierte Design von Biomaterialien mit dem Design regulatorischer Schaltkreise der synthetischen Biologie verbindet. Dadurch schaffen sie die Voraussetzung für die Entwicklung von intelligenten Biomaterialien, die fähig sind, Signale aus ihrer Umgebung selektiv zu erfassen, intern zu verarbeiten und daraufhin bedarfsgerecht Aktuatoren und Effektoren zu steuern. So sollen bahnbrechende Fortschritte in der medizinischen Forschung ermöglicht werden, unter anderem die Entwicklung rückkopplungsgesteuerter Materialien für die bedarfsgerechte Freisetzung von Medikamenten und biologischen Effektoren für die Krebsimmuntherapie oder die Geweberegeneration, für neue Gewebemodelle, die Tierversuche ersetzen können, sowie langfristig die Entwicklung künstlicher Organe. Eingebunden in das hochgradig interdisziplinäre Projekt sind auch die Kommunikationswissenschaften, um der Herausforderung von Fehlinformationen über dieses innovative Forschungsgebiet zu begegnen.