Chemische Mikroprozesstechnik aus Mainz in Mexiko

Kooperation mit dem Tecnológico de Monterrey

03.04.2008

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, das IMM Institut für Mikrotechnik Mainz GmbH und das rheinland-pfälzische Mittelstandsunternehmen mikroglas chemtech GmbH, eine Ausgründung des IMM, unterstützen die mexikanische Universität Tecnológico de Monterrey beim Aufbau eines Zentrums für Chemische Mikroprozesstechnik. Prof. Dr. Löwe vom Institut für Organische Chemie und Wissenschaftlicher Direktor der IMM Institut für Mikrotechnik Mainz wurde in diesem Zusammenhang in den Beraterstab des neuen Zentrums berufen. "Unsere mexikanische Partneruniversität möchte mit dieser Einrichtung an einer neuen Zukunftstechnologie teilhaben und die Entwicklungen auf diesem Gebiet mit gestalten", sagte Löwe. Als Visiting Professor der Dalian University of Technology in China ist der Mainzer Chemiker und Mikroverfahrenstechniker bereits mit einer anderen ausländischen Universität und Forschungsstätte eng verbunden.

Das Tecnológico de Monterrey gilt als eine der führenden privaten Universitäten Mexikos und zählt über 100.000 Studierende. Das Multicampus-Universitätssystem mit akademischen Einrichtungen in den verschiedenen Regionen des Landes will mit seiner Initiative die Chemische Mikroprozesstechnik in seinen Forschungs- und Anwendungsbereich Chemietechnik integrieren. Angesichts der weltweiten Herausforderungen wie Bevölkerungswachstum, Umweltprobleme und Ressourcenknappheit, so heißt es in einer Mitteilung der Universität, sei "Prozessintensivierung" das Schlüsselwort. Die Chemische Mikroprozesstechnik eröffne einen Weg, um neue chemische Substanzen für unser tägliches Leben in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht effizienter herzustellen. Das neue Zentrum wird am 10. April bei einem Festakt in Monterrey eröffnet.

Bei der Chemischen Mikroprozesstechnik handelt es sich um eine Technologie, die es erlaubt, chemische Verfahren äußerst effizient in mikro- beziehungsweise milli-strukturierten Reaktoren ablaufen zu lassen. Studien zufolge könnten in Zukunft etwa 30 Prozent der chemischen Produktion in Mikroreaktoren erfolgen.

An der Johannes Gutenberg-Universität ist Prof. Dr. rer. nat. Holger Löwe seit 2005 für Chemische Mikroprozesstechnik/Organische Chemie zuständig. Das IMM Institut für Mikrotechnik Mainz GmbH, dessen Wissenschaftlicher Direktor Löwe ist, ist ein Unternehmen des Landes Rheinland-Pfalz, das insbesondere mit der Entwicklung chemischer und (bio)chemisch-analytischer Systemtechnik die Brücke von der Grundlagenforschung zur Anwendung schlägt. Die mikroglas chemtech GmbH ist Anbieter von speziellem Laborequipment für die Mikroverfahrenstechnik.