Bundesverdienstkreuz für Christine und Manfred Siebald

Auszeichnung für Menschlichkeit und christliches Engagement in Deutschland und der Welt

13.05.2008

Sie ist als Ärztin seit vielen Jahren für die Hilfsorganisation "humedica – Nächstenliebe in Aktion" ehrenamtlich im Einsatz und hat sich in den Dörfern und Gefängnissen der ärmsten Regionen der Welt verdient gemacht. Er ist – neben seiner Professur im Department of English and Linguistics (Amerikanistik) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – einer der bedeutendsten zeitgenössischen christlichen Liedermacher. Viele seiner Texte und Melodien, die vom Alltag des Glaubens erzählen, sind bereits in das Liedgut evangelischer Gesangbücher eingegangen. Für ihr karitatives und kirchliches Engagement verlieh Bundespräsident Professor Dr. Horst Köhler auf Vorschlag von Ministerpräsident Kurt Beck am 30. April 2008 den Eheleuten Christine und Manfred Siebald nun das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. "Sie haben dazu beigetragen, dass die Welt ein wenig menschlicher geworden ist", so Michael Ebling, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, der die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde in Mainz überreichte.

Dr. Christine Siebald studierte Medizin in Marburg, Berlin und Kassel. Bis zur Geburt ihres Sohnes Benjamin war sie als Ärztin am Universitätsklinikum Mainz tätig. Seither engagiert sie sich innerhalb der christlichen Hilfsorganisation humedica, die sie bei Einsätzen in Madagaskar, El Salvador, Nicaragua, Ruanda, Peru, Liberia und auf den Philippinen unterstützte. Die meisten Einsätze fanden in Gefängnissen statt. Außerdem übernimmt sie seit mehr als 35 Jahren das Management aller Konzerte ihres Ehemanns.

Professor Dr. Manfred Siebald studierte in Marburg und North Manchester, Indiana, USA, Englisch und Deutsch auf Lehramt. Schließlich blieb er dem Universitätsbetrieb treu und wurde nach abgeschlossener Promotion und Habilitation im Jahr 2002 zum außerplanmäßigen Professor am Department of English and Linguistics an der Mainzer Universität ernannt. Hier verfasste er bisher drei Monographien, gab mehrere Bücher heraus und veröffentlichte zahlreiche literatur- und kulturwissenschaftliche Artikel. In seiner Freizeit ist der Liedermacher und Buchautor an den meisten Wochenenden im Jahr im gesamten Bundesgebiet unterwegs, um Menschen mit seinen Texten zu berühren und für das Leben zu ermutigen. Seine erste Single veröffentlichte Prof. Manfred Siebald bereits 1970; ihr folgten etwa 370 Lieder auf 20 LPs und CDs, von denen die letzten 11 in Los Angeles aufgenommen wurden. Auf weit über 2.000 Benefizkonzerte, meist im deutschsprachigen Raum, aber auch im europäischen Ausland (Polen, Frankreich, Belgien, Niederlande, England, Irland), in den USA und Kanada, in Südafrika, Namibia, Brasilien, Sri Lanka, Israel und Palästina schauen die Eheleute Siebald heute zurück. "Alle ihre Einnahmen aus diesen Konzerten, die mit sehr viel Zeitaufwand und Reisen verbunden sind, spenden sie wohltätigen Zwecken", erläuterte Michael Ebling. Aus diesen Erlösen können so regelmäßig Projekte wie die Down-Syndrom-Babystation der Johanniter in Pretoria, Südafrika, die Christliche Aids-Hilfe in Frankfurt am Main, das Methodist Girls‘ Hostel in Badullah, Sri Lanka, die Abrahamsherberge in Beit Jala auf der palästinensischen West Bank, das Halfway House von Prison Fellowship in Monrovia, Liberia oder das Projekt "Wort und Tat": Steinbruchkinder in Indien unterstützt werden.

Seit vielen Jahren sind die Eheleute Siebald außerdem aktive Mitglieder in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und werden vor allem in ihrer Heimatgemeinde, der Evangelischen Auferstehungsgemeinde in Mainz, als Gesprächspartner und seelsorgerische Berater geschätzt und anerkannt.