ENHANCE-Studie vergleicht psychotherapeutische Behandlungsverfahren
26.02.2021
Menschen, die als Kinder oder Jugendliche Opfer von Gewalt oder Missbrauch wurden, spüren die Folgen dieser traumatischen Erfahrungen häufig noch im Erwachsenenalter. Eine nicht selten auftretende Traumafolgestörung ist die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Die PTBS ist unter anderem durch unwillkürliches Wiedererleben der traumatischen Erfahrungen in Form von sich aufdrängenden Erinnerungen an das Trauma und Albträumen gekennzeichnet. Auch die Vermeidung von traumabezogenen Reizen und Gedanken ist ein Merkmal. Intensive Schuld- und Schamgefühle sowie starke körperliche Reaktionen wie erhöhte Schreckhaftigkeit stellen ebenfalls Symptome einer PTBS dar.
Für die PTBS existieren mehrere effektive psychotherapeutische Behandlungsverfahren, deren Wirksamkeit noch weiter verbessert werden soll. Die ENHANCE-Studie ist eine bundesweite, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Behandlungsstudie, in der zwei Behandlungsverfahren für die PTBS miteinander verglichen werden: die traumafokussierte psychodynamische und die traumafokussierte kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung. Sowohl die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin als auch die Forschungs- und Lehrambulanz der Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) beteiligen sich an der multizentrischen ENHANCE-Behandlungsstudie.