Bettina Schöne-Seifert ist Inhaberin der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2024

Münsteraner Medizinethikerin diskutiert im Sommersemester ethischen Fragen der modernen Medizin

28.11.2023

PRESSEMITTEILUNG DER STIFTUNG "JOHANNES GUTENBERG-STIFTUNGSPROFESSUR"

Die Medizinethikerin Bettina Schöne-Seifert ist die Inhaberin der 24. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur. An der Universität Mainz wird sie in einer öffentlichen Vorlesungsreihe im Sommersemester 2024 in zehn Vorträgen ethische Fragen der modernen Medizin, um die gegenwärtig gerungen wird, diskutieren und erhellen. Die Medizinethikerin Bettina Schöne-Seifert ist Seniorprofessorin an der Universität Münster, wo sie von 2003 bis 2023 den Lehrstuhl für Medizinethik der Medizinischen Fakultät innehatte und zudem kooptiertes Mitglied des Philosophischen Seminars war. Zuvor war sie Gastdozentin an der Zentralen Einrichtung für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsethik der Universität Hannover.

Ausgebildet als Medizinerin und Philosophin, hat Bettina Schöne-Seifert maßgeblich zur Etablierung moderner medizinethischer Kontroversen in Deutschland beigetragen und äußert sich nicht selten in öffentlichen Debatten. Ihre Arbeitsschwerpunkte betreffen klassische Fragen am Anfang und Ende des Lebens, ethische Neulandfragen der Gen- oder Neurotechnik, aber auch grundlegendere Themen wie Autonomie und Paternalismus, die Wissenschaftlichkeit moderner Medizin oder Fragen ethischer Normenbegründung. Sie war tätig als Mitglied des Nationalen und des Deutschen Ethikrats, als Mitglied der Münsteraner Kollegforschergruppe „Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“ und als Initiatorin des Münsteraner Kreises zur Verteidigung wissenschaftsorientierter Medizin. Gegenwärtig ist sie Mitglied des International Bioethics Committee der UNESCO. Bettina Schöne-Seifert war Max-Planck-Fellow und Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Zudem ist sie Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Academia Europaea sowie Fellow des Hastings Center. Sie ist Trägerin des Arthur-Burckhardt-Preises zur Förderung der Geistes- und Naturwissenschaften und erhielt 2020 den Bielefelder Wissenschaftspreis.

In ihren Vorlesungen wird Bettina Schöne-Seifert Fragen nach dem richtigen Handeln diskutieren, die sich für unsere heutige Gesellschaft und die moderne Medizin neu oder anders stellen als in früheren Zeiten. Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben? Ist medizinische Versorgung ein Menschenrecht? Sollte Embryonenforschung ein deutsches Tabu bleiben? Zehn aktuelle und strittige Themen stehen im Zentrum der Vorlesungen, die erläutern werden, was jeweils genau in Frage steht und welchen Beitrag die Ethik zu den Antworten leisten kann, über die wir uns verständigen müssen.