Behandlung des Post-COVID-19-Syndroms: Positive Befunde aus einer interdisziplinären Pilotstudie

Spezialisiertes Behandlungsprogramm bei Post-COVID-19-Syndrom konnte Erschöpfung und Beeinträchtigungen reduzieren / Weitere klinische Studien geplant

25.10.2023

Auch wenn die Corona-Pandemie große Teile ihres ursprünglichen Schreckens verloren hat, leiden Betroffene teilweise auch Monate nach der ursprünglichen Erkrankung unter längerfristigen Symptomen und Beeinträchtigungen. Halten derartige infektionsbedingte Symptome mehr als drei Monate an, sprechen Expertinnen und Experten vom sogenannten Post-COVID-19-Syndrom. Schätzungsweise etwa 0,5 bis 5 Prozent aller Personen mit Corona-Erkrankung sind vom Post-COVID-19-Syndrom betroffen. Die genauen Ursachen sind bislang unbekannt, ein biopsychosoziales Verständnis der Erkrankung gilt jedoch als vielversprechende Grundlage für die Behandlung.

Spezialisierte Behandlungsprogramme sind derzeit rar und in der Entwicklung begriffen. Ein Team von Forschenden der Universitäten Konstanz und Mainz sowie zweier neurologischer Rehabilitationsklinken hat nun in einer klinischen Pilotstudie die Machbarkeit und Akzeptanz eines kognitiv-verhaltenstherapeutischen Gruppentherapieprogramms an insgesamt 64 Personen mit Post-COVID-19-Syndrom überprüft. Die Ergebnisse belegen die Akzeptanz der Behandlung durch die Betroffenen und liefern erste Hinweise für das Potenzial der Behandlung zur Reduktion von Erschöpfung und Beeinträchtigung durch Post-COVID-19.

Weitere Untersuchungen zur kognitiv-verhaltenstherapeutischen Gruppentherapie in Mainz vorgesehen

Größere klinische Studien zur weiteren Überprüfung der Wirksamkeit des entwickelten Behandlungsprogramms sind derzeit in Planung. So soll zukünftig an der Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) die kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppentherapie weiter untersucht werden. Geplant sind in der Studie jeweils 8 ca. wöchentliche psychotherapeutische Gruppensitzungen vor Ort in Mainz, in denen Personen Informationen zum Krankheitsbild und verschiedene psychotherapeutische Interventionsansätze vermittelt bekommen. Die Studie wird voraussichtlich Anfang 2024 starten. Neben der Teilnahme an der Behandlung gehört das Ausfüllen von Fragebögen, die der Forschung dienen, zur Voraussetzung für die Teilnahme.