Projekte zu barocker und frühklassischer Musik profitieren zukünftig von Spezialkompetenzen beider Programme
02.10.2014
Die jungen Singstimmen von "Barock vokal – Kolleg für Alte Musik an der Hochschule für Musik Mainz" und die jungen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten der "Villa Musica Rheinland-Pfalz" werden in Zukunft bei Projekten gemeinsam musizieren. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichneten die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), die Hochschule für Musik Mainz und die Villa Musica jetzt in Mainz.
"Wir freuen uns sehr über diese Kooperation", erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch. "Der in Rheinland-Pfalz eingeschlagene, bundesweit einmalige Weg, die musikalisch-künstlerische Ausbildung in die Universität zu integrieren, hat sich als Erfolgsmodell erwiesen. So gehört 'Barock vokal' – maßgeblich gefördert durch das Gutenberg Forschungskolleg der JGU – zu den exzellenten Vorzeigeprojekten unserer Universität. Die Zusammenarbeit mit der 'Villa Musica' wird zur weiteren Positionierung von 'Barock vokal' in der Landschaft der Musikhochschulen und Kulturinstitutionen einen wertvollen Beitrag leisten."
"Es ist eine ausgezeichnete Idee, die 'Villa Musica Rheinland-Pfalz' und die Hochschule für Musik Mainz durch eine neue Kooperation noch enger zu vernetzen. Seit beinahe drei Jahrzehnten fördert Rheinland-Pfalz durch seine Landesstiftung 'Villa Musica' junge Solistinnen und Solisten, die zu den Besten auf ihren Instrumenten in ganz Europa zählen. Nun bringen wir dieses bewährte Modell mit der noch jungen Förderung des Barockgesangs durch die Hochschule für Musik Mainz zusammen. Immer wieder ist es uns in Rheinland-Pfalz gelungen, durch originelle Ideen den Spitzennachwuchs in der Musik zu fördern und für den Berufseinstieg zu qualifizieren. Auch die neue Kooperation gehört dazu", ergänzt Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz.
"Barock vokal – Kolleg für Alte Musik" ist ein künstlerisches Exzellenzprogramm der Hochschule für Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Als einjähriges Weiterbildungsangebot eröffnet es jungen Opern- und Konzertsängerinnen und -sängern sowie fortgeschrittenen Gesangsstudierenden aller Musikhochschulen des In- und Auslands die Möglichkeit einer vertieften Auseinandersetzung mit der historischen Aufführungspraxis.
Die Landesstiftung "Villa Musica Rheinland-Pfalz" ist europaweit eines der führenden Förderungsinstitute für exzellente junge Nachwuchsinstrumentalisten und verfügt über ihre eigene Akademie für Kammermusik in Schloss Engers in Neuwied. Diese beiden höchst erfolgreichen Initiativen zur musikalischen Nachwuchsförderung in Rheinland-Pfalz vereinen nun ihre Kompetenzen in Kooperationsprojekten. Die Young Professionals von "Villa Musica" und "Barock vokal" gestalten künftig gemeinsame Programme mit barocker und frühklassischer Musik, die sich an höchsten künstlerischen und künstlerisch-pädagogischen Maßstäben orientieren.
Für das künstlerische Programm der gemeinsamen Projekte zeichnen Prof. Claudia Eder als künstlerische Leiterin von "Barock vokal" und Prof. Alexander Hülshoff als künstlerischer Leiter der "Villa Musica Rheinland Pfalz" verantwortlich. "Entscheidend für die Auswahl der Dozentinnen und Dozenten ist nicht nur ihr hohes künstlerisches Renommee, sondern auch ihre große Lehrerfahrung, die auf vielen Jahren Lehrtätigkeit an Musikhochschulen im In- und Ausland gründet", erklären Eder und Hülshoff. Zu den Dozenten der nächsten Projekte gehören Dirigenten wie Konrad Junghänel, Ton Koopman und Jaap ter Linden sowie Sänger wie Andreas Scholl.
Für die Kollegiatinnen und Kollegiaten von "Barock vokal" ist die Bindung verschiedener "Artists in Residence" an das Exzellenzprogramm von unschätzbarem Wert. "Unsere jungen Sängerinnen und Sänger haben hierdurch nicht nur die Gelegenheit, regelmäßig mit Künstlern von internationalem Rang zu arbeiten", so Eder. "Das Kolleg ermöglicht ihnen auch – im Gegensatz zu Kursen oder Meisterklassen – eine kontinuierliche, qualifiziert geförderte Entwicklung im Bereich der Alten Musik und der historischen Aufführungspraxis."
"Zu den jungen Stimmen stoßen unsere wunderbaren Stipendiatinnen und Stipendiaten, die es gewohnt sind, bei 'Villa Musica' mit Spitzenmusikern aus aller Welt zu arbeiten. Die Singstimme kommt nun als neue Farbe hinzu. In allen Instrumentalschulen vor 1800 heißt es, die Geiger, Flötisten und Cellisten sollen sich die Sänger zum Vorbild nehmen. Ich bin mir aber sicher, dass auch die jungen Stimmen von 'Barock vokal' von der Exzellenz unserer Stipendiaten und Dozenten profitieren können", so Prof. Alexander Hülshoff.